Es sind die oberflächlichen Antworten auf diese oberflächlichen Fragen, die uns gefangen halten und uns zu den Wartezimmer-Zeitungen greifen lassen.

von Karl Hohenlohe

über Gesellschaftsberichterstattung

Das, was die Gesellschaftsberichterstattung so ungemein spannungsgeladen hält, sind die vielen Mysterien.

Warum tragen manche Menschen Kleider, die sie nachhaltig entstellen, wieso lachen sie, schon bevor sie einen Witz erzählen, der sich dann als kein Witz entpuppt, und warum applaudieren sie bei Aufführungen erst dann, wenn sie sich beim Kritiker erkundigt haben, ob sie gut waren?

Es sind die oberflächlichen Antworten auf diese oberflächlichen Fragen, die uns gefangen halten und uns zu den Wartezimmer-Zeitungen greifen lassen.

Ein neues Rätsel hat uns nun der berühmte Seitenblicke-Redakteur und gebürtige Burgenländer Peter Koköfer geschenkt. Im Gespräch mit dem Opernsänger Yusif Eyvazov, dem starken Mann an Frau Netrebkos Seite, kam man auf die alten Zeiten zu sprechen und damals, so Eyvazov, lauschte er Pop.

Pop, dachten wir Zuschauer, aber auch Herr Koköfer, welche Art von Pop? Jene Art von Pop, wie sie uns die österreichische Formation Papermoon bescherte, also ganz in der Art von Richard Clayderman, oder eher die raubeinige Variante, wie sie AC/DC, Motörhead und Led Zeppelin praktizieren?

Ich vermute, Herr Eyvazov war eher auf der romantischen Seite zu Hause, wenn er Frau Netrebko gelegentlich anschmachtet, regnet es rote Rosen und keine rostigen Gitarrengriffe.

Aber er hielt sich diesbezüglich vollkommen bedeckt, er schwieg und wenn wir in den Ordinationen wartend spekulieren, sind wir ihm dankbar dafür.

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