Hut ab

Ges.m.b.H.: DÖF
Ges.m.b.H: Karl Hohenlohe über Sänger Udo Lindenberg.
Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Der Sänger Udo Lindenberg war in Salzburg. War das ein Hallo.

Die Lichtbildberichterstatter scharten sich um ihn, fotografierten seine Schuhe, sein Sakko und das Käppchen.

Dann aber geschah etwas sehr Seltsames, Herr Lindenberg verlor sich für den Bruchteil einer Sekunde in mystischer Konzentration, hob nun die rechte Hand, spreizte Mittel- und Ringfinger auseinander und grüßte als Außerirdischer.

Die Fotografen dankten es ihm mit Tausenden Bildern und als sie später nach Hause fuhren, dachten sie, Herrn – oder wie man in Amerika sehr gerne sagt, Mister – Spock vor sich gehabt zu haben.

Zur allgemeinen Information: Herr Spock, alias Mister Spock, war spitzbübisches wie spitzohriges Mitglied des Raumschiffes "Enterprise".

Er hat Udo Lindenberg vorweg nachgeäfft und Menschen wie Marsmenschen eisern mit gespreizten Fingern gegrüßt.

Was treibt nun einen erwachsenen Mann wie Udo Lindenberg zu diesem seltsamen Hallo, kann er nicht winken wie KFJ selig oder Herr Churchill oder überhaupt zum einfachen Peace-Zeichen greifen?

War es ein einmaliger Akt oder ein Markenzeichen, war es eine fatale Verrenkung oder einfach nur Idiotie?

Das Faszinosum an dieser Handlung: Wir wissen es nicht.

Die Künstler sind ausgebuffte Kreaturen, hüllen sich gerne in Geheimnisse und bleiben solchermaßen im Gerede.

Ich persönlich hege ja den Verdacht, bei den gespreizten Fingern von Herrn Lindenberg verhält es sich so wie mit seiner Kopfbedeckung.

Sein Hut verdeckt nicht etwas, sondern kaschiert das Nichts und dafür lieben wir Herrn Lindenberg sehr.

Einladungen, Beschwerden, Hinweise:office(at) hohenlohe.at

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