Eis mit Stil

Wenn Wolfgang Fischer im Fernsehen auftaucht, weiß man gleich, "Holiday on Ice" ist wieder in der Wiener Stadthalle.

"Holiday on Ice", das war in jungen Jahren das Neujahrskonzert der Kinder.

Fast immer waren eislaufende Schimpansen in Matrosenanzügen zu allerlei Späßen aufgelegt und wenn sie das dankbare Publikum erheitert hatten, staubten sie eine kleine Chiquita ab – wie die Bananen damals noch hießen.

Nicht die Ärzteschaft, nein, die Stadthallen-Ordner waren die Götter in Weiß.

Das Ersuchen, einem den zugewiesenen Platz zu offenbaren, wurde mit allergrößtem Widerwillen nachgekommen. Stand man auf, wurde man angeherrscht, sich unverzüglich wieder zu setzen. Die Götter in Weiß sagten aber nicht, "Bitte setzen Sie sich wieder", sondern "Setzen!" und man war an den Fleck erinnert, den man in der Schule eingeheimst hatte.

Die großen Namen im Eiskunstlauf waren damals Trixi Schuba, Ingrid Wendl und Emmerich Danzer, der, ganz im Verborgenen mit der DDR-Weltmeisterin Gaby Seyfert ging, wie man eine Liaison seinerzeit bezeichnete.

Vereinzelt wurde auch ein Techtelmechtel vermutet, aber dafür war die Sache zu ernst.

Die Beziehung war der DDR-Staatsführung übrigens gar nicht recht.

Auch wenn Frau Seyfert als erste Frau in einer Kür den dreifachen Rittberger zeigte, ist sie der verehrten Leserschaft nicht in Erinnerung geblieben.

Ich freue mich schon jetzt auf Wolfgang Fischer, aber auch auf "Holiday on Ice" im kommenden Jahr.