Früher war ein Schinken das Fett, heute ist ein Schinken ein Schinken.

von Karl Hohenlohe

Über "Feinschmecker" Heinz Marecek

Endlich wurde der zu Recht so beliebte Schauspieler, Geschichtenerzähler und Regisseur Heinz Marecek zum "Feinschmecker des Jahres" gekürt.

Er hat Dezennien mit großem Elan und enormem, persönlichem Einsatz an dieser GaultMillau-Auszeichnung gearbeitet.

Im Zuge der Feierlichkeiten wurde bekannt, dass Herr Marecek neben Marillenknödeln, Bruckfleisch, Schnitzel, Schweinsbraten, Suppen mit Einlagen, Gänsen, Gulasch und Liwanzen vor allem das Fett liebt.

Darüber hinaus bekennt er sich auch noch öffentlich dazu. Das Fett, so meinte er, stehe viel zu lange schon auf der Liste der aussterbenden Lebensmittel und er wolle nun dem Fett eine Lanze brechen.

Völlig zu Unrecht zählt das Fett zum Feind vieler Menschen, sie eliminieren es vom Teller, wo auch immer es mit ihnen in Berührung kommt.

Früher war ein Schinken das Fett, heute ist ein Schinken ein Schinken.

Insbesondere Fotomodelle, Waagenbesitzerinnen und Waagenbesitzer scheuen das Fett wie der Teufel den Messwein.

Aber es gibt Ausnahmen: Herr Otto Schenk, genauso wie Herr Marecek ein großer Bewunderer des Fetts, meinte einmal, er schneidet beim Schweinsbraten gerne das Fleisch weg.

Man hofft also auf eine Renaissance der Schwarten und dass die Fettanteilnahme in der Bevölkerung wieder steigt.

Die Gegner des Fetts sollen nicht mürbe werden, sie sind es schon, ihr Fett haben sie mit diesen Zeilen bereits abbekommen.

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