Bodenschatz

Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Darf man schreiben, dass man André Heller in einer Arztpraxis gesehen hat?

von Karl Hohenlohe

über Prominente beim Arzt

Dies ist der Versuch einer gewagten Gratwanderung.

Oben, da sind die lichten Höhen der Diskretion, der Zurückhaltung, der Verschwiegenheit, unten da vegetieren Neugierde, Unverschämtheit, das Epizentrum der Taktlosigkeit.

Darf man schreiben, dass man André Heller in einer Arztpraxis gesehen hat?

Darf man schreiben, dass man die eigene Frau dort abgeholt hat, die von einer Xanthippe getroffen, also an einem Hexenschuss laborierte und man sie glücklich eingerenkt wiederfand?

Plötzlich war Herr Heller leibhaftig vor einem und sein Sohn, der in Künstlerkreisen – und bei meiner Tochter – als "Left Boy" sehr beliebt und bekannt ist.

Herr Heller stand, sein Sohn saß am Boden, den Rücken an die Wand gelehnt und man war an einen Kurzfilm aus "XY ungelöst" erinnert, wo ein Verletzter dargestellt wird.

Um das Eis zu brechen, zimmerte ich die wunderbare Frage: "Wer ist jetzt der Geschädigte?" und Herr Heller konterte mit der wunderbaren Antwort: "Beide".

Jetzt schüttelten wir einander die Hände und dann geschah es.

Plötzlich erhob sich "Left Boy" und gab mir die Hand. Das war sehr galant.

Nun stellen sich zwei ganz einfache Fragen: Wirke ich älter, als ich glaube, oder ist Ferdinand ganz einfach ein sehr höflicher Mensch?

Wahrscheinlich ist beides mit "Ja" zu beantworten.

Fragt man mich jedoch, ob man das alles schreiben darf, würde ich umgehend "Nein" erwidern.

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