Wie ein nasser Hund

Bernhard Hanisch

Bernhard Hanisch

Oder weil er weiß, dass der Gestank noch ärger wird, müsste er seine schützenden Hände erheben?

von Bernhard Hanisch

über FIFA-Boss Sepp Blatter

Es war schon ein Scheißjob, den Mediendirektor Walter de Gregorio zu verrichten hatte. "Die FIFA unterstützt den Schritt der Behörden", musste er sagen. Um dabei nervös auf dem Sessel hin und her zu wetzen, aber ohne rot zu werden. Auch die Weltmeisterschaften in Russland und Katar werden stattfinden. Wie geplant. Und was mit Joseph Blatter, seinem Chef, nun passieren werde? Rücktritt?

Nein. "Er wird nicht verdächtigt." Der FIFA-Kongress werde demnach wie geplant über die Bühne gehen, die Präsidenten-Wahl am Freitag auch.

Passiert dies, ist der größte Sport-Skandal des 21. Jahrhunderts perfekt.

Blatter kann sich sicher sein, die Mehrheit der 209 Mitgliedsländer der FIFA einzusacken. Weil das Stimmchen der Jungferninseln im mittelalterlichen, aber wohlbehüteten Wahlmodus beispielsweise genauso wertvoll ist wie die Meinung des größten Verbandes, Deutschland nämlich.

Berichte über Blatter und seine Machenschaften, alleine seine zutiefst freundschaftlichen Verbindungen zu den jetzt verdächtigten CONCACAF-Funktionären füllen Bücher und unzählige TV-Abende. Aber die FIFA schüttelt sich ab wie ein nasser Hund.

Blatter denkt nicht an Rücktritt, wehrt sich damit gegen die Chance lückenloser Aufklärung. Weil er glaubt, Gott zu sein? Oder weil er weiß, dass der Gestank noch ärger wird, müsste er seine schützenden Hände erheben?

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