Undurchschaubar transparent

Philipp Albrechtsberger

Philipp Albrechtsberger

Gar ohne Zuwendung blieb mit den Handballern jener Verband, den das "Projekt Rio" (jedenfalls bis gestern) als unbedingt förderungswürdig eingestuft hat

von Philipp Albrechtsberger

über den Bundes-Sportförderungsfonds

Am Dienstag war Zahltag für Österreichs Spitzensport. Fünf Millionen Euro standen zur Neuverteilung und Österreichs Olympia-Hoffnungen zur Debatte. Das "Projekt Rio", medienwirksam und zur Beruhigung der Öffentlichkeit nach den medaillenlosen Sommerspielen 2012 initiiert, tagte – und evaluierte.

Heute Vormittag wird präsentiert. Welcher Athlet, welche Mannschaft darf sich auch 2015 über einen zusätzlichen Geldregen freuen? Medial die größten Wellen schlagen wird einmal mehr die Entscheidung für oder gegen Schwimmer Dinko Jukic. Auf halbem Weg nach Rio ist es ohnehin empfehlenswert, lediglich kleine Veränderungen vorzunehmen.

Zumindest einigermaßen transparent läuft die Verteilung und Abrechnung der Steuergelder ab. Mit Transparenz punkten wollte auch der neu eingerichtete Bundes-Sportförderungsfonds, der vier Millionen Euro für Spitzensport bereitstellt – verteilt an 25 der 60 Sportverbände. Ski rangiert dabei an erster Stelle (429.300 Euro), traditionell schlecht steigen die Mannschaftssportarten aus: 6. Fußball (279.300 Euro), 19. Eishockey (45.400 Euro).

Gar ohne Zuwendung blieb mit den Handballern jener Verband, den das "Projekt Rio" (jedenfalls bis gestern) als unbedingt förderungswürdig eingestuft hat – und zwar als einzige Sportart bei den Damen und bei den Herren.

Klingt wenig durchschaubar. Daran ändert auch die gestiegene Transparenz nichts.

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