Freut euch mal!

Wolfgang Winheim

Wolfgang Winheim

Verwöhnt durch die klare Tabellenführung, beginnt ein Meckern auf hohem Niveau.

von Wolfgang Winheim

über die Erfolge des ÖFB-Teams

Zur Erinnerung: Als sich am 8. 9. 2014 das österreichische Nationalteam im Heimspiel gegen Schweden mit einem 1:1 begnügen musste, sahen Pessimisten zu Qualifikationsbeginn gleich das Ende der EM-Träume.

Genau ein Jahr später ist sogar Teamchef Marcel Koller, dem nie eine überhebliche Äußerung auskommt, vom ersten auf sportlichem Weg erreichten österreichischen EM-Start überzeugt. "Freut euch mal!", rief der Schweizer vom Podium im Medienzentrum des Happel-Stadions herunter, angesichts der kritischen Mienen der Journalisten.

Nur 1:0. Verwöhnt durch die klare Tabellenführung, beginnt ein Meckern auf hohem Niveau. Dabei zeigen die vielen knappen Resultate an anderen Qualifikationsschauplätzen: Wenn Spieler eines Außenseiters tief (= vor dem eigenen Strafraum) stehen, nur um eine hohe Niederlage zu vermeiden, dann tun sich selbst Topstars mit dem Toreschießen schwer. Doch immerhin:

Anders als früher können die ÖFB-Teamkicker ihre Gegner mit schnellem Kombinationsspiel und ständigem Ballbesitz zermürben.

Es war schon ein bissel ähnlich wie bei BarcelonaGetafe. Oder FC Bayern gegen Paderborn. Nur verfügt Koller im Gegensatz zu Pep Guardiola nicht (wie der früher bei Barça) über einen Messi oder (jetzt in München) über einen Thomas Müller. Aber Koller hat einen Junuzovic, den neben guter Technik einzigartige Laufbereitschaft auszeichnet. Wie schön, dass gerade dem während des Jugoslawien-Krieges einst aus Sarajewo nach Österreich gekommenen Juristensohn das Goldtor gelang. Nicht einmal Ewiggestrige können an ihm was aussetzen. Zlatko singt sogar bei der Bundeshymne mit ...

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