Sportstätten als Hochsicherheitstrakte

Günther Pavlovics

Günther Pavlovics

Mit dem Kommerz hat der Sport seine Unbeschwertheit verloren, mit dem Terror seine Unschuld.

von Günther Pavlovics

über Sicherheit im Sport

Mit dem Kommerz hat der Sport seine Unbeschwertheit verloren, mit dem Terror seine Unschuld.

Noch vor 25 Jahren konnte man auf der Laufbahn des Praterstadions dem Abschlusstraining von Argentinien zuschauen. Die Mannschaft trainierte, Diego Maradona gaberlte allein vor sich hin. Als Mario Kempes durchs Stadiontor trat, fiel der Ball erstmals Maradona vom Fuß und er seinem ehemaligen Teamkollegen um den Hals.

Mittlerweile sind die Kicker globale Stars, Fans und Journalisten kommen nicht mehr in ihre Nähe, kommuniziert wird über Facebook, Twitter und Pressekonferenzen. Aber das ist nur eine kapitalistische Nebenerscheinung. Weit schlimmer hat aber 9/11 den Weltsport getroffen.

Die Behörden haben schon immer ein Auge auf große Sportereignisse geworfen. Die Präsenz der Staatsmacht war zur spüren. Gefühlt hat man sie erstmals 2002 so richtig. Nur wenige Monate nachdem die entführten Flugzeuge ins World Trade Center und Pentagon gestürzt waren, wurden die Winterspiele in Salt Lake City zum Hochsicherheitstrakt.

In einer Sicherheitsschleuse wurden die Unterböden der Shuttlebusse bei der Einfahrt in die abgesperrten Zonen rund um die Wettkampforte untersucht. Jeder Zugang war gesichert mit Sicherheitsschleusen wie auf dem Flughafen.

„Es ist ja wegen ihrer Sichheit“, hieß es dann zu Ungeduldigen. Dagegen war nichts einzuwenden.

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