Die Fanatics drohen nach dem verpatzten Ligastart mit Sanktionen.

von Wolfgang Winheim

über den Ehrenkodex der Austria-Fanatics

Wiens Bürgermeister Häupl nannte ihn wiederholt den besten Fußball-Funktionär. Vermutlich ist Markus Kraetschmer auch einer der mutigsten. Denn der Austria-Manager sagt jedem, wie sehr ihn Red Bulls Aufstieg freue. Damit verstößt er gegen den Ehrenkodex der Austria-Fanatics. Einer Randgruppe, für die Dosenkicker das größte Feindbild sind. Zumindest in diesem einen Punkt besteht Einigkeit mit Rapids Hardcore-Abteilung. Während Salzburger und Rapidler gespannt auf die heutige Europacup-Auslosung warten, hat die Austria, die im Vorjahr Österreich noch durchaus anständig in der Champions League vertreten hat, ganz andere Sorgen. Besagte Fanatics drohen nach dem verpatzten Ligastart im Falle eines neuerlichen Misserfolgs am Samstag in Wiener Neustadt mit Sanktionen. Beim Training waren einige Protestierer vermummt erschienen. Mit ihren Internet-Zeilen haben sie sich parallel dazu demaskiert – als eine von Null-Toleranz dominierte Gruppe, die den Spielern jeglichen Kontakt mit Kollegen anderer Klubs verbietet, die nur die violette Farbe akzeptiert, und die vom Klubmanagement verlangt, dass es die Austria nach ihren ideologischen Vorstellungen zu einem Top-Klub macht. Nur: Allein mit Tradition, Hass auf die Konkurrenz und jenen 5,50 (für Jugendliche bis 19) bzw. 9,70 Euro, die die selbst ernannten Mitregenten pro Spiel zahlen, wird sich ein Champions-League-Triumph nicht leicht ausgehen.

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