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Wolfgang Winheim

Wolfgang Winheim

Deren (nach außen hin) ruhiger Trainer Adi Hütter bekam innerhalb weniger Wochen deutlich grauere Schläfen.

von Wolfgang Winheim

über Red Bull Salzburg

Red Bull verliert" verkauft sich besser als "Austria siegt". Getreu dem medialen Motto nutzte auch der ORF den 3:2-Erfolg der Wiener lieber zur Topmeldung "Salzburger in der Krise". Deren (nach außen hin) ruhiger Trainer Adi Hütter bekam innerhalb weniger Wochen deutlich grauere Schläfen.

Nach 36 Runden aber wird die alte Ordnung wiederhergestellt sein: Wird Red Bull wieder Meister sein, werden die Wiener Klubs (vielleicht getrennt durch den Wolfsberger AC) auf den Ehrenplätzen landen. Dahinter sollte sich Sturm Graz einreihen, obwohl den Steirern ihr Trainer Darko Milanic abhandenkam. Der Slowene verdankt seinen Wechsel zum englischen Traditionsklub Leeds wohl weniger seinem Abschneiden mit Sturm, sondern eher der Tatsache, dass aus dem ehemaligen Jugoslawien die schlauesten Manager kommen. So nationalistisch dominiert und unterschiedlich dort die politischen Anschauungen auch sein mögen – im Fußball-Ausland schieben sich Kroaten, Serben, Bosnier, Slowenen die Ballerln zu.

Österreichische Kollegen demonstrierten indes oft nur Einigkeit, als es darum ging, sich über die Bevorzugung fremder Trainer zu beschweren. Ein Vorwurf, der überholt ist. Tritt Peter Schöttel oder Werner Gregoritsch in Graz die Milanic-Nachfolge an, werden erstmals in diesem Jahrtausend alle zehn Bundesligaklubs von Österreichern trainiert. Sofern nicht Red Bull mit dem sympathischen Hütter die Geduld verliert.

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