Machtdemonstration

Wolfgang Winheim

Wolfgang Winheim

An der Überlegenheit des FC Multikulti wird sich zumindest hierzulande so rapide nichts ändern.

von Wolfgang Winheim

über Red Bull

Die Schlagerpartie war längst angepfiffen, als noch immer Besucher bei den Eingängen standen. Zwölf Kassen sind eben ein bissel wenig für ein Stadion, das 48.000 Zuschauer fasst und in das am Sonntag immerhin 25.300 kamen. Das waren im 50. Saisonspiel somit mehr als in den 49 Liga-Matches zuvor.

Dem Red-Bull-Sportdirektor Ralf Rangnick kann man mit so einem Besucherrekord nicht imponieren. Zumal der doch am selben Sonntag lieber beim deutschen Zweitliga-Spiel von Red Bull Leipzig in Düsseldorf saß, das 30.444 Personen anlockte. Viele trugen schwarze Plastiküberzüge – um solcherart gegen den Kommerz im Fußball zu protestieren. Die Leipziger reagieren auf ihre Feindbildrolle mit professioneller Gelassenheit. Mehr noch: Sie befinden sich auf Aufstiegskurs, woran auch Georg Teigl seinen Anteil hat. Der in Rapid-Nähe (Purkersdorf) aufgewachsene und via Salzburg nach Leipzig transferierte Niederösterreicher erzielte beim 2:2 gegen Düsseldorf beide Treffer für RB. Mit ihm und dem Leipzig-Klubkollegen Hierländer sowie den Düsseldorf-Legionären Liendl und Hoffer standen beim deutschen Zweitliga-Match genauso viele Österreicher auf dem Feld wie in der von Vertretern aus neun Nationen gebildeten Salzburger Bullen-Elf.

Deren 2:1 in Wien entsprach dem Spielverlauf. Individuelle Klasse entschied. An der Überlegenheit des FC Multikulti wird sich zumindest hierzulande so rapide nichts ändern.

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