Ein Weltcup-Kugel-Eroberer indes wird nie ein Zufallssieger sein

von Wolfgang Winheim

über nachhaltige Erfolge im Skisport

Gesamtweltcup: Anna Fenninger. Abfahrt: Maria Höfl-Riesch. Super-G: Lara Gut. Riesenslalom: Fenninger. Slalom: Mikaela Shiffrin. Super-Kombi: Marie-Michele Gagnon. Herren-Gesamtweltcup: Marcel Hirscher. Abfahrt: Aksel Lund Svindal. Super-G: Svindal. Riesenslalom: Ted Ligety. Slalom: Hirscher. Super-Kombi: Ligety. Die Genannten gewannen 2014 die Kristall-Kugeln.

Ein Jahr später können nicht einmal mehr alle Trainer alle Weltcup-Titelverteidiger ohne Zögern nennen. Angesichts der Inflation an Rennen ist’s für den treuen TV-Ski-Konsumenten (selbst den Kranjska-Gora-Slalom sahen trotz Skimüdigkeit 700.000 im ORF) erst recht keine Schande, im Kugelmugel die Übersicht zu verlieren. Vor allem, wenn davor eine WM oder Olympia stattgefunden hat.

Doch so zäh sich der Weltcup bei Alpinen wie Springern auch dahinquält – sportlich gesehen hat eine Gesamtwertung, vor allem in einem Freiluftsport, die wesentlich seriösere Aussagekraft. Die Öffentlichkeit sieht das anders. Speziell in den USA. Dort wird sogar Lindsey Vonn, sollte sie in Méribel die Abfahrtskugel gewinnen, zur medialen Randnotiz verkommen, sofern nicht Tiger Woods am französischen Pistenrand auftaucht.

In Nordamerika hat ein Olympiasieg stets den viel höheren Stellenwert. Selbst wenn die Goldene im Sonnenschein herausgefahren wurde, während sich die Konkurrenz durch Nebel kämpfen musste. Ein Weltcup-Kugel-Eroberer indes wird nie ein Zufallssieger sein.

Kommentare