Zugabe, bitte!

Es ist nichts überliefert, dass Lionel Messi jemals den Bayern oder Juventus zu einem Meistertitel gratuliert hätte. Vor Leicester City verneigte sich nun aber selbst der Größte der Fußballerzunft. "Darum lieben wir alle Fußball", sagte der Superstar.

Wie kaum eine andere Mannschaft zuvor hat Leicester City die Menschen bewegt und begeistert. Da ist ein Team, geformt von Aussortierten, Aufsteigern und Abgeschobenen, das die Rangordnung völlig auf den Kopf stellt.

Solche Geschichten könne halt nur der Fußball schreiben, heißt es dann gerne. Solche Märchen werden aber leider immer seltener Wirklichkeit – in diesem Fußball von heute, in dem Scheichs und Oligarchen mit Milliarden herumwerfen, als wäre es Spielgeld. Für Underdogs bleibt da kaum einmal ein Platz, ja die Außenseiter und Überraschungsteams scheinen oft nicht einmal erwünscht zu sein.

Nicht anders sind die Ideen zu verstehen, die einige europäische Klubs seit Jahren spinnen. Eine elitäre Superliga, in der die hochdekorierten und hoch prominenten Vereine unter sich sind.

Das mag vielleicht die Gewinne erhöhen, aber steigt dadurch auch der Unterhaltungswert?

Das Beispiel Leicester City zeigt, dass eines im Fußball nicht käuflich ist: echte Begeisterung.