Mensch Kuster

Günther Pavlovics

Günther Pavlovics

Markus Kuster hatte wegen seines emotionalen Ausrasters dem Schiedsrichter gegenüber Rot gesehen. Der Tormann der Mattersburger saß wie ein Häuflein Elend im Kabinengang, ging dann zum Schiedsrichter, um sich zu entschuldigen. Herr Hameter nahm diese entgegen und Herrn Kuster die Sache nicht ganz so krumm. Der wird für die Aktion heute vom Strafausschuss ohnehin länger gesperrt werden.

Wer den 22-Jährigen kennt, weiß nicht, wie es zu so einem Blackout kommen konnte. Der junge Burgenländer ist ausnehmend freundlich, gut erzogen und ausgeglichen. Und sein Verhältnis zum Schiedsrichterwesen ist ein inniges, die Mama Monika hat die Schiedrichterprüfung und viele Nachwuchsspiele geleitet.

Vielleicht kam es zum emotionalen Ausbruch, weil Markus Kuster auch nur ein Mensch ist. Er hat es nicht als Entschuldigung hergenommen: Aber am Tag vor dem Spiel ist einer seiner besten Freunde tödlich verunglückt. Der war in Nachwuchsauswahlen und Schule auch Freund von Deutschland-Legionär Christian Gartner. Der konnte sich daher über seinen ersten Einsatz in dieser Saison für Düsseldorf nach langer Verletzungspause ebenso wenig freuen.

Bei Mattersburg werden im Spiel beim WAC vier Spieler fehlen – Kuster und Prietl gesperrt, Perlak und Farkas verletzt. Der dürfte sich freuen, dass er wohl keinen Kreuzbandriss erlitten hat.

Aber: Es gibt noch weit Wichtigeres als den Fußball.

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