Im Konzert der Großen

Günther Pavlovics

Günther Pavlovics

Was verbindet Deutschland, England, Italien, Portugal, Frankreich, die Niederlande und Österreich?

Es sind EM-Teilnehmer. Aber nicht im Sommer in Frankreich, da fehlen die Niederländer. Die sechs Länder – Österreich ist das bevölkerungsmäßig kleinste – werden dieses Jahr sowohl bei der U-19-Europameisterschaft in Deutschland als auch bei der U-17-EM in Aserbaidschan spielen. Das sind Teilnahme Nr. 25 und Nr. 26 an einer Endrunde einer Nachwuchs-EM oder -WM seit 1982.

Je älter die Auswahlen sind, desto mehr der österreichischen Talente spielen schon im Ausland. Im U-21-Team waren zuletzt mehr als 50 Prozent der Startformation Legionäre. Im A-Nationalteam sind es schon fast 100 Prozent – zuletzt war mit Robert Almer nur ein Spieler im Kader, der in Österreich sein Geld verdient.

Das zeigt auch das Dilemma des österreichischen Fußballs. Das Team ist bei den Fans beliebt, die Liga ist unattraktiv. Es gibt zu wenig Geld, Ruhm und Ehr’ – die besten Spieler treten oft früh die Flucht nach vorne an. Man muss akzeptieren, dass man eine Ausbildungsliga ist. Vielleicht steckt man weniger Geld in drittklassige Legionäre. Wenn die Besten ins Ausland gehen, dann bleiben zumindest die Zweitbesten für die Liga. Und wenn die gut ausgebildet sind, dann steigt das Niveau der Liga.

Das ist wohl nicht der Fall, wenn man ab Sommer in der zweithöchsten Spielklasse sechs statt drei Legionäre erlaubt.

Kommentare