So wohnen in Montenegro nicht einmal halb so viele Menschen wie in Wien

von Wolfgang Winheim

über beliebte Ausreden mit Einwohnerzahlen

Kein anderer Mannschaftssport ermöglicht so viele Überraschungen wie der Fußball. Deshalb kann fast schon jede Nachbetrachtung einer internationalen Qualifikationsrunde begonnen werden mit den Worten: Wer hätte gedacht, ...

... dass die Schweiz, deren Fußballer den Österreichern so oft als Vorbild hingestellt werden, in Gruppe E punktelos sein würde?

... dass ÖFB-Stürmer Marc Janko von denselben Kritikern, die des Teamchefs Festhalten am Australien-Legionär eine Sturheit nannten, jetzt, da Janko wegen der ersten Roten (seit seiner Schülerzeit bei Admira) gesperrt ist, für kaum ersetzbar gehalten wird?

... dass Liechtensteiner, vom Steirer René Pauritsch gecoachte Kicker, den Legionären von Montenegro ein 0:0 abringen würden?

... dass der in Spanien eingebürgerte Brasilianer Diego Costa, der für Chelsea trifft und trifft, in seinen bisherigen sechs Spielen für Spanien noch ohne Torerfolg ist?

... dass die Slowakei Europameister Spanien mit 2:1 besiegt?

Doch am Ende der Qualifikation werden wieder die Großen vorn sein. Zu denen sich vielleicht nach 16 -jähriger Pause auch Österreich wird zählen dürfen. Zumal diesmal schon der Vergleich mit den Einwohnerzahlen keine Ausreden zulässt. So wohnen in Montenegro nicht einmal halb so viele Menschen wie in Wien. Und ihr allerbester Kicker spielt zum Glück nicht mehr: Ex-Rapid-Star Dejan Savicevic ist nur noch montenegrinischer (Fußball-)Präsident.

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