Österreich muss nicht nach Frankreich. Sollte aber.

von Philipp Albrechtsberger

über die Chancen einer EM-Qualifikation

Wir müssen. Zu diesem EM-Turnier 2016 in Frankreich. Dies wird Österreichs Fußballern zum Startschuss der Qualifikation von einem Großteil der Medien auf den Weg gegeben. Von MÜSSEN kann keine Rede sein, ebenso wenig von WIR. Aber das ist eine andere Geschichte. Kein Zweifel besteht jedoch, dass die Chancen für diese Nationalmannschaft gut stehen. Das liegt einerseits am Endrundenformat, das 24 statt wie bisher 16 Nationen zur Teilnahme berechtigt. 2016 in Frankreich wird daher fast jeder zweite der 53 Mitgliedsverbände der UEFA auf Ballhöhe sein. Sportpolitisch darf debattiert werden, ob die Aufstockung ein überfälliges Zugeständnis an die Vielfalt Europas ist, den Wettbewerb verwässert oder bloß die Wahlschulden von Verbandspräsident Michel Platini begleicht. Andererseits ist die gestiegene Erwartungshaltung nicht nur den veränderten Rahmenbedingungen geschuldet, die Nationalmannschaft hat auch selbst einiges dazu beigetragen: Mit einem modernen Spielkonzept, das in der abgelaufenen WM-Qualifikation nur selten nicht zu erkennen war: etwa in München beim späteren Weltmeister Deutschland (0:3); mit einem unaufgeregten Umfeld, das Entwicklung möglich und erkennbar macht; mit einem Reservoir an talentierten wie selbstbewussten Profis. Österreich, die 25.-beste europäische Nation in der FIFA-Weltrangliste, muss nicht nach Frankreich. Sie sollte aber. Druck genug.

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