Wer dort zu spät kommt, der hat kein Leiberl mehr.

von Wolfgang Winheim

über die beliebten Asien-Reisen der Top-Klubs

Rapid erstmals in der Europacup-Geschichte gegen Ajax Amsterdam, Salzburg möglicherweise zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres gegen Malmö – während den europäischen Fußball-Mittelstand die Vorrunden-Auslosung beschäftigt, gehen die Großen auf große Reisen. Der FC Barcelona gastiert in Kalifornien. Manchester United lässt Bastian Schweinsteiger in Seattle debütieren. Und die Bayern laufen heute im Süden Chinas ein. Es geht um die Erschließung neuer Märkte. So haben die geschäftstüchtigen Bayern ausgerechnet, dass sich in Asien 90 Millionen Bayern-Trikots verkaufen ließen. Wer dort zu spät kommt, der hat kein Leiberl mehr.

Dass Übersee-Tourneen keine ideale Vorbereitung auf die Liga sind, dass Topstars viel mehr Zeit zum Regenerieren bräuchten – solche Argumente sind zwischen Barcelona und München verstummt. Die wurden nur laut, als es galt, freundschaftliche Länderspiele für immer vom Terminkalender zu verbannen. Wer die Spieler bezahlt (=die Klubs), der bestimmt. Daher dürfen Auswahltrainer (und somit auch Marcel Koller) heuer im August erstmals nicht mehr für den stürmischen (Qualifikations-)Herbst proben.

Im Hochsommer geht’s ab sofort nur noch auf Vereinsebene hoch her. Was im Fall von Rapid und dem Wolfsberger AC, der mit Dortmund kokettiert, angesichts ihrer Europacup-Lose nicht übertrieben ist. Auch wenn das Motto "Volle Stadien statt volle Hosen" keinen vollen Erfolg garantiert.

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