Überhaupt bewegt sich die WM-Organisation auf überdurchschnittlich hohem Niveau

von Philipp Albrechtsberger

über die Handball-WM in Katar

Haben Sie bereits genug von den ganzen negativen Berichten rund um die Handball-WM in Katar? Oder gar schon Mitleid mit den Scheichs?

Brauchen Sie nicht. Vieles ist tatsächlich abzulehnen (beispielsweise die Einbürgerungswelle beim gastgebenden Handball-Nationalteam). Einiges ist einfach nur absurd (die aus Spanien gekauften Fans des "Team Katar" etwa). Und manches ist nur fürchterlich übertrieben – ausnahmsweise nicht von Katar, sondern von den Medien.

Der "desaströse" Zuschauerbesuch ist so ein Fall. Von "halb leeren" Rängen ist da die Rede. Komisch, von "halb vollen" wird nie gesprochen. In diesem Zusammenhang muss man wissen: Handball-Endrunden sind nur in den seltensten Fällen Selbstläufer.

Bei den WM-Turnieren in Spanien (2013) und in Schweden (2011), in Hochburgen dieser Sportart, konnten lediglich die Gastgeber Massen anlocken. Von den Mannschaftssportarten scheint nur der Fußball in der Lage, weltweit Identität zu stiften.

Diesbezüglich ist den Katari kein Vorwurf zu machen. Überhaupt bewegt sich die WM-Organisation auf überdurchschnittlich hohem Niveau. Die Teams schwärmen von der besten Infrastruktur. Der Perfektionismus sorgt für so manche Pointe: Den Teilnehmern sollte exklusiv ein neuer Energy-Drink zur Verfügung stehen. Daraus wurde nichts. Ein Inhaltsstoff soll auf der Dopingliste stehen.

Daher stehen die Dosen nun im Medienraum. Halb leer sind die nie.

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