Das Motto in Österreich lautet: Besser spät als nie

von Mag. Alexander Huber

über Versäumnisse im österreichischen Fußball

Wie lässt sich die jüngere Geschichte des österreichischen Fußballs zusammenfassen? Mit der Überschrift "Besser spät als nie". Angefangen mit dem Spielsystem: Als rund um Österreich schon der zweiten Spielergeneration die Viererkette gelehrt wurde, lief bei uns noch der Libero ein. Jetzt gibt es mit Aleksandar Dragovic einen bei der Austria ausgebildeten, modernen Innenverteidiger auf dem Sprung zur Weltklasse.

Ähnlich läuft’s bei der Taktik: Bis vor Kurzem wurde diese nicht nur am Stammtisch als "überbewertet" erachtet. Bis ein Schweizer vorzeigte, dass mit der Kombination aus beharrlichem Teambuilding und taktischer Finesse sogar Österreichs Team in die Top 10 der Weltrangliste vorstoßen kann.

Und bei der Infrastruktur? Wurde die Jahrhundertchance EURO 2008 kläglich vergeben. Der Vergleich mit den Stadien der Schweiz macht sicher. Jetzt wird – endlich – gehandelt. Rapid lädt in zwei Wochen zur Gleichenfeier eines Stadions, das in Österreich Maßstäbe setzen wird. Altach baut Schritt für Schritt bis 2017 ein Europacup-taugliches Heim. Sturm darf das Grazer Stadion zumindest sanieren. Die Austria verwandelt den früheren Horr-Platz bis 2018 in eine schicke Arena. Und bis dahin wird sich auch bei den letzten Provinzkaisern die Erkenntnis durchgesetzt haben, dass die Verpflichtung zum Einbau einer Rasenheizung eine sinnvolle ist.

2018 kann kommen. Besser spät als nie.

Kommentare