Der Einzige, der Dietmar Kühbauer auf seinem Werdegang wohl im Weg steht, ist Dietmar Kühbauer.

von Bernhard Hanisch

über Kühbauers Auszucker beim Schlagerspiel

Man kann den Wolfsbergern nur dankbar sein. Denn es gab an diesem Wochenende tatsächlich einen absoluten Schlager in der österreichischen Bundesliga. Wolfsberg gegen Salzburg nannte sich dieser. Abgehalten in Klagenfurt. Nicht genug der Dankesrede. Denn Wolfsberg verzichtete auf seinen eigentlichen Heimvorteil und befüllte zwischendurch das Stadion am Wörthersee – das ist jenes Ausstellungsstück aus EURO-Zeiten für durch und durch gelungene Fehleinschätzung – halbwegs wieder mit menschlichem Leben.

In der Praxis bewiesen die Wolfsberger, dass sie zu Recht einziger Konkurrent der Bullen sind. Trainer Dietmar Kühbauer hat gut gearbeitet. Gut genug jedenfalls, um ihm eventuell eine Trainerkarriere der internationalen Art zuzutrauen. Eine, die ein Peter Stöger gerade in Köln durchlebt.

Dann, diese Situation kurz vor der Pause. Wolfsbergs Wernitznig tritt mit gestrecktem Bein gegen das Schienbein von Soriano. Unnötig, dumm, beim Stand von 1:0 sowieso. Aber ein Klassiker für den sofortigen Ausschluss, ein als Lehrbeispiel taugliches Foul in jedem Schiedsrichterkurs. Nur Kühbauer, wieder gelegt von der eigenen Emotion, wollte es nicht wahrhaben. Es folgte die erste von mehreren Reaktionen, die auf einer von Profis besetzten Betreuerbank nichts zu suchen haben. Und nahe liegt wieder die Vermutung: Der Einzige, der Dietmar Kühbauer auf seinem Werdegang wohl im Weg steht, ist Dietmar Kühbauer.

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