Zweischneidig

Ukraines Staatschef Poroschenko fordert, Russland die WM wegzunehmen.

über Fußball und Politik

Auch wenn Fußballzwerge immer öfter über sich hinauswachsen und Österreich beim 2:1 in Liechtenstein 2006 peinlich viel Mühe hatte – das Fürstentum wird bei allem Respekt diesmal kein Stolperstein sein. Die erste schwere Prüfung 2015 wartet auf den Gruppenersten der EM-Qualifikation am 14.Juni. Wenn die ÖFB-Elf gegen Russland in der Moskauer Otkryte Arena einzulaufen hat. Dort, wo 2018 WM-Spiele ausgetragen werden. Sofern die politische Lage bis dahin nicht noch mehr eskaliert.

Ukraines Staatschef Poroschenko fordert, Russland die WM wegzunehmen. FC-Bayern-Boss Rummenigge und der deutsche Fußballverbands-Präsident Niersbach sind dagegen. Ein Boykott durch Sportler, argumentieren beide, habe noch nie was gebracht.

1980, als Rummenigge einer der weltbesten Fußballer und Niersbach noch ein kleiner Sportjournalist gewesen war, hatte Deutschland auf US-Initiative die Olympischen Spiele in Moskau (im Gegensatz zum neutralen Österreich) boykottiert.

US-Konzerne und andere europäischen Firmen machten damals, wie Aufschriften auf Scannern "Made in ..." und anderem technischen Gerät bewiesen, ungeniert Geschäfte mit Moskau. Die meisten westlichen Top-Athleten, die sich vier Jahre auf den sportlichen Karriere-Höhepunkt vorbereitet hatten, aber mussten, befohlen von der Politik, daheim bleiben. Aus Protest gegen die sowjetische Besetzung von ... Afghanistan.

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