Eine Athletin, die noch Ecken und Kanten hat, die im System ÖSV noch nicht abgeschliffen wurde.

von Christoph Geiler

über den Zwist zwischen Fenninger und ÖSV

Es steht außer Frage, dass Peter Schröcksnadel große Dienste für den Wintersport geleistet hat. In seiner 25-jährigen Ära wurde der ÖSV zum erfolgreichsten Sportverband des Landes, das Budget wuchs von 35 Millionen Schilling auf 40 Millionen Euro, und die Trophäensammlung kann sich auch sehen lassen.

Er sei konsequent, sagen seine Freunde über den Big Boss. Stur und stolz nennen ihn seine Gegner, von denen es nicht wenige gibt. Denn unbestritten ist Schröcksnadel auch ein streitbarer Zeitgenosse, wenn es um SEINEN ÖSV geht.

Als Andi Goldberger einst mit einem Manager angetanzt kam, flogen die Fetzen. Als Schröcksnadel mit FIS-Boss Kasper übers Kreuz kam, hob er kurzerhand den europäischen Skiverband aus der Taufe. Und als er sich in der Doping-Affäre von Turin vom ÖOC im Stich gelassen fühlte, war es Schröcksnadel der dafür sorgte, dass beim ÖOC die Köpfe rollten.

Jetzt also dieser unnötige Zwist mit Fenninger und deren Manager. Ein Streit, aus dem keine Seite als Sieger herausgehen kann. Nicht Fenninger, die zu schätzen wissen müsste, was sie dem Verband zu verdanken hat. Nicht der ÖSV, bei dem sie dankbar sein müssten, so einen Star in ihren Reihen zu haben. Eine Athletin, die noch Ecken und Kanten hat, die im System ÖSV noch nicht abgeschliffen wurde.

Peter Schröcksnadel sollte seine Energie lieber sinnvoller nützen – zum Beispiel dafür, langsam einen würdigen Nachfolger für seinen ÖSV zu finden & aufzubauen.

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