Schussfahrt ins neue Jahr

Wolfgang Winheim

Wolfgang Winheim

Die Österreicher hoffen jetzt schon auf die technisch anspruchsvolleren Klassiker.

von Wolfgang Winheim

über den alpinen Weltcup

Auch wenn ein Blick auf braune Gipfel daran zweifeln lässt: Im Ski-Weltcup der Herren soll heute trainiert und am Dienstag noch ein letztes Mal im Jahr 2015 um Punkte abgefahren werden. Schauplatz ist Santa Caterina – ein Örtchen am Talschluss im italienischen Veltlin, das nur über den ehemaligen WM-Ort Bormio zu erreichen ist.

Hermann Maier hatte in Bormio einmal seinen Dienst-Audi nach einer exzessiven Siegesparty mitten auf der Straße vergessen und Sonntagmorgen damit einen Verkehrsstau ausgelöst. Bode Miller war ein paar Jährchen später so erledigt vom Feiern in Bormio, dass er den Pokal für seinen bisher letzten Gesamtweltcup nur in Trance übernehmen konnte. Schnee von vorgestern.

Aktuell ist die (neben Kitzbühel) schwierigste Abfahrt der Welt in Bormio für Rennen gesperrt. Bormios Weltcup-Gegner haben sich durchgesetzt und entschieden, dass die "Pista Stelvio" Brettlrutschern vom Mailänder Geldadel vorbehalten bleibt. Die Weltcup-Männer werden deshalb auf die Damen-Strecke von Santa Caterina ausweichen müssen und jammern, weil zu leicht.

Seriensieger Aksel Lund Svindal kennt längst die alte Weisheit, wonach für einen Favoriten das Siegen auf einer leichten Piste am schwierigsten ist. Die Österreicher hoffen jetzt schon auf die technisch anspruchsvolleren Klassiker in Wengen und Kitzbühel. Vorausgesetzt, dass die im Jänner überhaupt in Originallänge möglich sind.

Kommentare