Schlechter Scherz

Bernhard Hanisch

Bernhard Hanisch

Was ist das für ein Wettbewerb?

von Bernhard Hanisch

über Erste Liga

Die Erste Liga legt sich nieder. Winterschlaf. Endlich ist aus, was am Beginn der Saison mehr versprochen als gehalten hat. Eine Liga für Nostalgiker hätte es werden sollen, eine Meisterschaft von ehemaligen Größen, versammelt im Auffangbecken des österreichischen Profifußballs.

LASK, Wacker Innsbruck, je eine Austria aus Klagenfurt, Lustenau und Salzburg – ein Streifzug durch die Bundesliga-Geschichte vermittelte erhöhte Attraktion.

Tatsächlich gelungen ist der neuerliche Beweis, dass es ein Ding der Unmöglichkeit wurde, in diesem Land zwanzig halbwegs professionell ausgerichtete Vereine zusammenzukratzen. Die Erste Liga, eigentlich angekündigt als Betätigungsfeld für talentierte Fußballer, als ernst zu nehmende Qualifikation für die Erstklassigkeit, verspricht schon zur Halbzeit, im Sommer als schlechter Scherz ein trauriges Ende zu finden.

Was ist das für ein Wettbewerb? Mit einem Klub, der von der Insolvenz bedroht, 17 Runden im Bewusstseins des Fixabsteigers die Meisterschaft verfälscht? Mit einem Klub, von dem man wusste, dass er kein Stadion besitzt, welches eine Starterlaubnis in diese Meisterschaft überhaupt gerechtfertigt hätte? Es wird sie wieder geben, die lauten Diskussionen um den gesunden Modus im österreichischen Profifußball. Da schweigt man besser gleich darüber, dass ein Bundesliga-Derby zwischen Grödig und Red Bull Salzburg von 2036 Zuschauern gesehen wurde.

Kommentare