Oida

Wolfgang Winheim

Wolfgang Winheim

Die Frage ' Oida, wann hörst endlich auf?', müssen sich oft schon 30-Jährige gefallen lassen.

von Wolfgang Winheim

über alte Sportler

Rapid hat seit dem 0:6 in Valencia und dem 0:4 bei der misslungenen Wiener Revanche kein Meisterschaftsspiel verloren. Für Wohlmeinende ein Zeichen guter grün-weißer Moral, für Spötter indes ein Beweis mehr, wie schwach die von den Deutschen gern zur Operetten-Liga abqualifizierte heimische Punktekonkurrenz ist. Die Bild-Zeitung nannte die Rapidler gar "Wiener Würschtl". In den letzten Wochen aber geben auch die großen Fußball-Nachbarn viel Gelegenheit, um über sie zu schmunzeln.

Wenn sie Trainer wie die Hemden wechseln; wenn die Deutschen ihrer Lichtgestalt Franz Beckenbauer wegen finanzieller Ungereimtheiten bei der WM-Vergabe 2006 den Heiligenschein rauben; wenn der kaum aus der Haft entlassene Uli Hoeneß als unbesiegbarer Präsidentschaftskandidat des FC Bayern gehandelt wird; oder wenn ein 37-jähriger Peruaner im Bremen-Trikot deutschen Modellathleten zeigt, dass sich in Super-Sportschulen alles, nur nicht Torinstinkt antrainieren lässt.

Die Frage "Oida, wann hörst endlich auf?", müssen sich auch hierzulande oft schon 30-Jährige gefallen lassen. Wie schön, dass in Zeiten des Jugendwahns vermeintliche Auslaufmodelle à la Claudio Pizarro der Natur immer wieder ein Schnippchen schlagen. Nur am 14. Juni sollte bei Österreichs EM-Auftaktspiel der gegnerische Tormann so alt aussehen wie er ist: Ungarns EM-Fixstarter Gábor Király wird am 1. April 40.

Und das ist kein Scherz.

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