Nichts für Psycherln

Wolfgang Winheim

Wolfgang Winheim

Österreichs Teamspieler wirken mental sehr stabil.

von Wolfgang Winheim

über den Druck auf Fußballer

Nicht sei schöner, als sein Hobby zum Beruf machen zu können, versicherte Zlatko Junuzovic soeben via Ö3. Allerdings kann nichts für ein Nerverl grauslicher sein, als jede Woche vor vollen Tribünen bestehen zu müssen. Ein aktueller österreichische Bundesliga-Trainer musste sich während seiner Spielerkarriere gar vor jedem Match übergeben. Und ein heute noch aktiver Kicker ersuchte einmal den Vorvorvorgänger von Marcel Koller am Vorabend eines Länderspieles, ihn nicht zu nominieren, weil er Liebeskummer habe.

Einerseits dürfen Topverdiener wenig Mitleid im Falle seelischer Blähungen erwarten. Andrerseits ist das Ergebnis einer niederländischen Studie nachvollziehbar, wonach Profifußballer häufiger unter psychischen Problemen leiden als der Durchschnitt der Bevölkerung. 219 von 607 befragten Spielern gaben an, unter depressionsähnlichen Zuständen zu leiden.

Österreichs Teamspieler wirken mental sehr stabil. Und sollte dem einmal nicht so sein, dann dringen diesbezüglich keine Interna auch nur ansatzweise nach außen. Zumal auch Nachrichtensperren zu Kollers Methoden zählen.

Noch nie in einer Teamchefära hat es für Medien so wenig Gelegenheit (Ausnahme Paul Scharners Eklat 2012 ) zum Zündeln gegeben. Sicher ein Mitgrund, weshalb ein Nationalteam noch so selten so oft in Serie erfolgreich war. Gewinnt Österreich auch in Montenegro, wäre das Rekord in der Nachkriegsgeschichte des ÖFB.

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