Dass Spitzenfußballer nicht gleich Spitzentrainer bedeutet, zeigt sich gegenwärtig bei den kriselnden Niederländern.

von Philipp Albrechtsberger

über den Erfolg des ÖFB-Teams

Wer ist verantwortlich für den Erfolg des österreichischen Nationalteams? Das ist eine Frage, die man bereits vor der endgültigen Fixierung der EM-Teilnahme stellen darf – und auch muss. Nicht zuletzt aufgrund einiger Wortspenden in den vergangenen Tagen. Der Tiroler Ex-Teamspieler Roland Kirchler meinte in einer Expertise, ÖFB-Teamchef Marcel Koller ernte gerade die Früchte seines Tiroler Vorgängers Dietmar Constantini.

Zeitgleich kritisierte in Deutschland ein Ex-Internationaler beinahe die gesamte Trainerzunft im Weltmeisterland. Mehmet Scholl sprach von "Laptop-Trainern", die an Spitzenfußball denken, ihn aber selbst nie erlebt haben. Nicht unerwähnt soll bleiben, dass beide zuletzt 2013 eine Mannschaft trainierten: Kirchler in Innsbruck, Scholl in München die Amateure. Die Aussagen dürfen eher nicht als kluge Bewerbungen verstanden werden, wohl aber als nicht unkluge Erinnerungsrufe (mich gibt’s auch noch!).

Dass Spitzenfußballer nicht gleich Spitzentrainer bedeutet, zeigt sich gegenwärtig bei den kriselnden Niederländern. Dort assistieren die Stürmerlegenden Van Basten und Van Nistelrooy dem Ajax-Veteranen Danny Blind. Das ist in etwa so, als würde Attila Sekerlioglu von Hans Krankl und Toni Polster zugearbeitet werden.

Marcel Koller ist über all diese Zweifel erhaben. Er war ein sehr guter Kicker und dürfte ein außergewöhnlicher Trainer sein.

Und Tiroler ist er auch nicht.

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