Entschieden

Die befürchteten Krawalle in Wien-Favoriten blieben aus.

über den gefährlichen Stadion-Besuch

Das wäre heutzutage undenkbar. Er war Trainer bei Austria und Rapid, hatte Österreichs Hockey-Damen bei Olympia 1980 in Moskau zum Sieg über Russland gecoacht. Dem 309. Wiener Derby blieb der Sportbesessene fern. Was in seinem Alter verständlich ist. Sepp Pecanka feiert heute seinen 89.Geburtstag.

Auch 50, 60 Jahre Jüngeren ist die Lust an einem Stadion-Besuch vergangen. "Für Kinder unzumutbar" ließen Eltern nach dem Überfall auf einen Austria-Nachwuchsspieler per Mails wissen. Den zu recht irritierten Müttern und Vätern, die nach einer schwachen ersten Derby-Halbzeit vielleicht schon das TV-Gerät abgeschaltet haben, sei mitgeteilt:

Die befürchteten Krawalle in Wien-Favoriten blieben aus. Was nicht nur am 400 Mann starken Polizeiaufgebot, sondern auch an den Spielern lag, deren Rivalität sich ohnehin nur auf 90 Minuten beschränkt und die sich in der Regel wesentlich vernünftiger verhalten als manch engstirnige Funktionäre und eine Minderheit ewig unbelehrbarer Radaubrüder.

Rapid hat dank des 1:0 einen Europa-Startplatz sicher. Die Austria muss sich indes im Kampf um die internationale Teilnahmeberechtigung noch mit Grödig matchen. Wer Erster (Salzburg) und Letzter (Innsbruck) wird, ist sowohl in der obersten als auch in der zweiten Leistungsstufe (Altach, Vienna) schon fünf bzw. neun Runden vor Schluss entschieden. Das wiederum war zu Josef Pecankas Zeiten undenkbar gewesen.

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