Ein Packerl Aufregung

Günther Pavlovics

Günther Pavlovics

Bislang war es ja dem ÖFB vorbehalten, im österreichischen Fußball für Unruhe zu sorgen.

von Günther Pavlovics

über die Koller-Linie

Es gibt immer ein erstes Mal: Marcel Koller dirigierte Österreichs Nationalteam zur ersten erfolgreichen EM-Qualifikation. Und er ist der erste Teamchef, der bei anderen Klubs und Verbänden Begehrlichkeiten hervorruft, die mangels Aufreger-Alternativen im Umfeld der Team-Lehrgänge regelmäßig für Unruhe sorgen.

Bislang war es ja dem ÖFB vorbehalten, im österreichischen Fußball für Unruhe zu sorgen. Sei es in Form eines Teamchefs, der sich bei einer Trainertagung über die eigenen Teamspieler lustig macht. Seien es Verbandsfunktionäre, die im Vorfeld eines Champions-League-Spiels einem Verein den Trainer abwerben, weil sie das vor der Heim-EM für eine gute Idee gehalten haben. Es war der ÖFB, der vor vier Jahren mit der Installierung eines arbeitslosen Schweizers für Aufregung in einschlägigen Fußball-Szenen gesorgt hat.

Der Perfektionist mit Hang zur Pedanterie hat sich mit seiner sturen Personalpolitik eine Gruppe treuer Anhänger geschaffen. Die hat sich vor vier Jahren mit einem offenen Brief gegen ein Boulevardblatt gestellt. Koller war als "Verräter" bezeichnet worden, den man als "Packerl an die Schweizer schicken soll". Im offenen Brief heißt es: Es ist uns klar, dass wir damit die Blattlinie der Tageszeitung nicht ändern werden.

Ein kleiner Irrtum. Die Linie punkto Koller hat sich durch die Erfolge geändert. Der einstige Paketdienst schreibt nun angesichts der Gerüchte von Hiobsbotschaft.

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