Bodenständig

Harald Ottawa

Harald Ottawa

Die Lobeshymnen auf den Burschen werden schon fast täglich angestimmt.

von Harald Ottawa

über Dominic Thiem

Freilich, Dominic Thiem bereitet den österreichischen Tennis-Freunden und solchen, die es vielleicht noch werden, viel Freud’. Die Lobeshymnen auf den Burschen werden weltweit schon fast täglich angestimmt, gestern äußerte sich der ehemalige Topspieler Brad Gilbert, der Österreichs Nummer eins bald in den Top 5 erwartet. Lendl, Edberg, Becker ... alle sehen in dem (immer noch) bescheidenen Lichtenwörther zumindest einen, wenn nicht den Mann der Zukunft.

Stopp! Thiem hat Potenzial, das richtige Umfeld, mit Bresnik einen der besten Trainer und die passende Einstellung. Doch er hat noch nichts erreicht. Thomas Muster kann man aufgrund seines chronischen Pessimismus viel vorwerfen, die Art und Weise, wie er die Entwicklung von Thiem sieht, aber auf keinen Fall: Die ehemalige Nummer eins mahnt zu Recht, dass man das Talent arbeiten lassen solle, reifen lassen solle, dass man ihn Zeit geben solle, wirklich Großes zu erreichen. Und dass ihm auf Rafael Nadal, die aktuelle Nummer eins, 12.000 Punkte fehlen.

Muster hat recht. Er weiß es, wie man sich nach oben kämpft. Noch nie wurde jemand von Schulterklopfern nach oben gehievt, die vor allem in der Heimat jetzt in Massen auftauchen. Im Gegenteil: Sollte er wider Erwarten nichts erreichen, sind sie sowieso wieder weg, bleibt Thiem eine Randnotiz.

Aber – Dominic Thiem wird es schaffen.

Warum?

Weil er dies alles weiß.

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