Andere Zeiten

Wolfgang Winheim

Wolfgang Winheim

Die Russen kommen hoffentlich wieder, sagen in den Skizentren Hoteliers.

von Wolfgang Winheim

über kommende Russen

Für Großmütter (und nicht nur für sie) ist es unvorstellbar, weshalb sich Jugendliche heute nur wegen einer falschen Klubfarb’ die Köpfe einschlagen. Hatten doch die Omis und Uromas ganz andere Zeiten erlebt.

Die Russen kommen! Diese drei Wörter galten in den letzten Kriegstagen als Synonym für Angst, die unzählige Frauen – oft zu Fuß – zur Flucht von Ost- nach Westösterreich veranlasste.

Die Russen kommen hoffentlich wieder, sagen in den Skizentren Hoteliers, denen der Ukraine-Konflikt ein Ausbleiben des guten russischen Gastes beschert hat.

Die Russen sind schon da, wird Stolz aus Bad Tatzmannsdorf gemeldet, wo die russische Nationalelf abgestiegen ist und ihr italienischer Teamchef Fabio Capello bedauernd sagt, dass er nur einen Legionär im Kader habe. "Denn wer immer nur in der eigenen Liga spielt, kann sich schwer steigern."

Mit nur einem einzigen Legionär ( Toni Polster/FC Sevilla) war eine ÖFB-Auswahl (deren Kader aktuell nicht weniger als 17 Auslandsprofis angehören) in den letzten Qualifikationsspielen gegen Russen eingelaufen. Das war vor 25 bzw. 26 Jahren ...

als sich der Gegner noch Sowjetunion nannte;

als Österreich in 180 Minuten kein einziges Tor (0:2 bzw. 0:0) gelang;

und als das Heimspiel gegen Österreich auf Moskauer Wunsch hin in der ukrainischen Metropole Kiew stattfand. Und kein Russe ausgepfiffen wurde.

wolfgang.winheim@kurier.at

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