Alte Liebe, neue Größe

Rod Stewart hat ein Lied geschrieben. Okay, das reicht noch nicht für eine Meldung. Bei "You’re in my heart" handelt es sich um ein Liebeslied für eine Verflossene und gleichzeitig um eine Hommage an einen Fußball-Klub.

Am Donnerstag bekommt es diese alte Liebe des europäischen Fußballs mit einer neuen Größe im Weltsport zu tun. Celtic gegen Red Bull. Mehr Gegensatz geht nicht.

Die Fußball-Abteilungen des Getränkekonzerns in Salzburg und in Leipzig sind gegenwärtig das größte Feindbild, das der Klub-Fußball zu bieten hat.

Die Kritiker eint die (nicht unberechtigte) Angst, das sündteure Spiel auf den Transfermärkten auf lange Sicht nicht gewinnen zu können. Diese Furcht bündelt sich mit voller Wucht in einem Getränk, für das mit enormen Aufwand erst ein Markt geschaffen werden musste.

Dabei weiß man bei Red Bull in Sachen Fußball zumindest, was in der Dose steckt. Das mag für viele eine unsympathische Strategie sein, ist aber zumindest ehrlicher, als bei so manchem Mitbewerber. Wer weiß schon, wofür die Abu Dhabi United Group (Manchester City), Qatar Sports Investment (Paris Saint-Germain) oder ein US-Konsortium (AS Roma) steht?

Für ein Liebeslied reicht diese Ehrlichkeit freilich nicht aus. Obwohl leider nicht auszuschließen ist, dass die Textzeile "Du bist süßer/prickelnder als Red Bull" nicht schon in irgendeinem Hinterkopf herumspukt. Die wohl grausamste Form des Schmähgesangs.