Abgebrannt

Anstoß: Gipfeltreffen
Bernhard Hanisch über Financial Fair Play und warum die knausrigen Schotten gar nicht knausrig sind.
Bernhard Hanisch

Bernhard Hanisch

Der Geiz soll angeblich am typischen Schotten nagen. Ein Klischee, das es gründlich zu überdenken gilt: Denn die Klubchefs der Liga haben sich dafür ausgesprochen, die Glasgow Rangers zum Teufel zu jagen und damit auf ein ordentliches Stück vom Kuchen der TV-Einnahmen zu verzichten. Der Promiklub wird sich demnächst möglicherweise in der vierten Liga wiederfinden. Die Rangers bekommen die Rechnung für ihren jahrelangen Größenwahn präsentiert. Sportlich gesehen fällt die Liga jetzt um vier Stadtderbys in Glasgow um, der Titelkampf, früher ein Duell, wird jetzt ein Solo für Celtic. Der Außenstehende in Europa kann’s verkraften.

Doch alle Außenstehenden in Europa sollten das inner-schottische Erdbeben als Warnung sehen. Ganz im Sinn der UEFA, die sich mit einem "Financial Fair Play" die Finanzjongleure zur Brust nehmen will. All jene Klubs, die Geld beidhändig zum Fenster hinauswerfen, das sie gar nicht haben. Vereine, die sich einen Status erkaufen, der ihnen nicht zusteht. Wettbewerbsverzerrung nennt man dies. Abwarten, wer nach den Rangers noch in der Gosse landen wird. Ein großer Name schützt vor dem Niedergang nicht, so die neueste Erkenntnis.

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