Geduldspiele

Günther Pavlovics

Günther Pavlovics

Bei den Bayern ist man auf den Gewinn von Meisterschaft und Cup so stolz, dass man vom Bayrischen Rundfunk Geld haben wollte für die Übertragung der Double-Feier. Ganz offensichtlich wird in München mit zweierlei Maß gemessen. Denn Trainer Guardiola weinen nur wenige in München Tränen nach, weil der "nur" sieben Titel in drei Jahren geholt hat. Der aber drei Mal in der Champions League gescheitert ist. 2014 am späteren Sieger Real, 2015 am späteren Sieger Barcelona, 2016 an Atlético.

Was für die Mannschaft von Diego Simeone ein gutes Omen sein könnte, ist für Guardiola eine Einsicht. Mit dem schönen Spiel und den Bayern kann er es nicht schaffen, dauerhaft um die großen Titel mitzuspielen.

Bei den Bayern war aber der Anspruch an ihn, dort anzuknüpfen, wo Heynckes 2013 aufgehört hat. Guardiola schaffte das in drei Jahren nicht. Dass er das Spiel der Bayern auf ein neues Niveau gehoben hat, interessiert viele nicht.

Was zählt, ist der Erfolg. Und der wird ganz unterschiedlich definiert. Bei Köln wollten die Fans lange Zeit so hoch hinaus wie man zum Beispiel 1978 war und das Double geholt hat. Schließlich entschloss man sich, der Realität ins Auge zu sehen und nicht den besten Trainer der Welt zu holen, sondern einen Ösi. Stöger sorgt seit drei Jahren beharrlich für einen Aufwärtstrend. Den schaffte auch ein unterschätzter Schweizer mit dem österreichischen Team. Geduld kann sich auch lohnen.

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