Wir schaffen das

  
Ziele braucht jeder Mensch – gerade zu Jahresbeginn. Sieben freizeit-Redakteure haben sich welche gesetzt, die sie 2016 unbedingt erreichen wollen. Mehr Bewegung und Kreativität, weniger Chips und Zaudern. Es gibt viele Arten, mehr Drive ins Leben zu bringen. Psychologie und Hirnforschung wissen, was bei der Umsetzung hilft.

Wie erreicht man seine Ziele am besten? Gibt es Mittel und Wege, erfolgreich zu sein? Ein Psychologe gibt Antworten.

Wir schaffen das
Martin Kubesch
Der bewegte Mann
Um das Kind beim Namen zu nennen: ich bin zu dick. Blad, wie der Wiener sagt. 15 Kilo sollten weg, damit die Hosen nicht mehr zwicken und die Sakkos wieder passen. Und weil Verzicht überhaupt nicht meins ist, führt nur ein Weg da hin: Kalorienzufuhr sanft reduzieren und verbessern (NEIN zu Junkfood, JA zu Obst und Gemüse), Kalorienverbrauch deutlich erhöhen. Bewegung, Sport, Muskelaufbau, das ganze Programm. Hat schon einmal geklappt (minus 40 kg!), also weshalb jetzt nicht?!

Martin Kubesch Der bewegte Mann

Um das Kind beim Namen zu nennen: ich bin zu dick. Blad, wie der Wiener sagt. 15 Kilo sollten weg, damit die Hosen nicht mehr zwicken und die Sakkos wieder passen. Und weil Verzicht überhaupt nicht meins ist, führt nur ein Weg da hin: Kalorienzufuhr sanft reduzieren und verbessern (NEIN zu Junkfood, JA zu Obst und Gemüse), Kalorienverbrauch deutlich erhöhen. Bewegung, Sport, Muskelaufbau, das ganze Programm. Hat schon einmal geklappt (minus 40 kg!), also weshalb jetzt nicht?!

Wir schaffen das
wo01

Barbara Reiter Banana-Blues

Irgendwo hab ich einmal gelesen, dass man Schokolade gern bei schlechter Laune isst, Chips gegen Frust und beides zusammen, wenn das Leben eine Krise ist. So gesehen muss mein Leben eine Dauer-Krise sein – was ich vehement verneine. Chaotisch vielleicht, aber ... das ist eine andere Geschichte. Fakt ist: Ich liebe Chips, ich liebe Schokolade – und manchmal esse ich eines nach dem anderen und freue mich. Aber dann? Kommt das schlechte Gewissen und der Vorsatz, es nie wieder zu tun. Vor allem, weil ein Philosoph namens Feuerbach einmal gesagt hat: „Der Mensch ist, was er isst.“ So gesehen bin ich ein Kartoffelchip, ein Schokostück und manchmal eine Schoko-Kartoffel. Weil ich nicht irgendwann so aussehen und außerdem lange leben will, muss sich etwas ändern. Ich möchte gesunde Ernährung lieben lernen. Die Frage ist nur: Wie? Daran werde ich in den nächsten Monaten genug zu knabbern haben.

Wir schaffen das
wo01

Andreas Russ-BovelinoLet There Be Rock!

Die Idee des Chefs, so hervorragend sie natürlich war, stürzte mich in ein Dilemma: Was will ich in den nächsten Monaten erreichen? Nichts, leider. Und auf keinen Fall etwas, das ich nicht schon in den vergangenen Monaten nicht erreichen wollte. Die Wochenkonferenzen, in denen die Kollegen ihre Ideen beschrieben – abnehmen, zunehmen, Klavierspielen lernen – wurden zum Albtraum. „Andreas?“ – „Ja, läuft schon.“ – „Kannst ein bissl konkreter ...?“ – „Noch nicht.“ – „Nächste Woche? – „Sicher.“ ... Dann kam der Anruf eines Freundes. Ob er meinen alten Marshall-Verstärker, den sein Neffe sich ausgeborgt hatte, zu mir nach Hause bringen oder im Proberaum lassen soll … Und jetzt sind wir also wieder da. Lärmisolierter Keller, einmal die Woche. Der Geruch, das sanfte Brummen der Röhrenverstärker, das warme Dosenbier – das hat schon was. Wir plagen uns mit alten Songs, die wir in den 90ern im WUK, in der Arena, Szene, Chelsea, B72 und so gespielt haben. Bevor ernsthafte Berufe uns vom Wesentlichen abzulenken begannen. Das Ziel: Ein Gig in einer unserer alten Wirkungsstätten. Mit der alten Band: „Shoot The Dog“. Warum? Weil wir’s noch können. Oder vielleicht, weil wir wissen wollen, ob …

Wir schaffen das
Veröffentlichung: wo01/2016; Make-Up/Grooming: www.monikaleuthner.com/Anny Reiter

Annemarie JosefVon null auf hundert

Ich will wieder Autofahren. Richtig gelesen, die Betonung liegt auf wieder. Den Führerschein habe ich schon und Fahrpraxis gibt es zuhauf – liegt allerdings schon viele Jahre zurück. Wer das Auto als ständigen Begleiter um sich hat, wird vermutlich nicht verstehen, wo das Problem ist. Einsteigen und losfahren, soll sie doch einfach machen. Nur leider, so einfach ist das nicht. Nicht für mich. Was ist passiert? Eigentlich nichts Schlimmes. Was als Autokarriere in der Kleinstadt durchaus erfolgreich war, scheiterte nach und nach beim Umzug in die Großstadt. In München wurde die Fahrt mit Öffis und Fahrrad Alltag. Später, mit meinem neuen Leben in Wien, wurde ich dann endgültig zur Beifahrerin. Der Gürtel, die Nordbrücke, die fiese Südosttangente – nichts für mich. Und ich musste ja auch nicht. Reisen ging besser mit Flugzeug und Bahn, Mobilität in der Stadt war super mit Fahrrad, Öffis und Taxi. Wozu dann jetzt – nach 25 Jahren – wieder Autofahren? Mein Leben hat sich verändert. Weniger fliegen und weniger Taxi, dafür mehr Auto, Hund, Wald und Wiese. Zeit, endlich ins Familienauto einzusteigen und Gas zu geben ...

Wir schaffen das
wo01

Bernhard PraschlEs ist nie zu spät:Per YouTube zum Piano Man

Seit zehn Jahren quäle ich die Gitarre mit Al Di Meolas „Mediterranean Sunset“, schaffe es aber nicht unfallfrei über die ersten Takte hinaus. Hängen meine musischen Talente etwa nicht an sechs Saiten, sondern sind unter 88 Tasten verborgen? Mein Ziel für heuer: Mit YouTube und der Wissensmaschine Google ein Piano Man zu werden. Zumindest ein kleiner. Das wohltemperierte Yamaha-Keyboard ist mit 37 Tasten ja auch kompakter als ein voluminöser Flügel. Auf meiner To-do-Liste: Jazziges statt Klassik. So gehen Dissonanzen locker als Blue Notes durch. Statt Mozart also „Mercy, Mercy, Mercy“ von Joe Zawinul, vielleicht noch Adeles „Someone Like You“. Kann nicht so schwer sein. Sonst kommt Plan B dran: Ich werde Golf-Profi ...

Wir schaffen das
Veröffentlichung: wo01/2016; Make-Up/Grooming: www.monikaleuthner.com/Anny Reiter

Florentina WelleyYoga, Powerfrau!

Ha, Yoga hatte ich schon lange vergessen, genau wie gute Vorsätze. Das war Schnee von gestern. Die letzten Jahre war ich leidenschaftliche Powerplaterin. Voll und ganz. War auch gut so. Jetzt, wo mir diese schönen Vorsätze „Lass dich fallen, lerne Schlangen beobachten, pflanze unmögliche Gärten. Weine bei Kinofilmen, schaukle so hoch du kannst mit deiner Schaukel bei Mondlicht ...“ von Joseph Beuys in die Hände fielen, überlegte ich etwas Passendes für mich und kam auf Power-Yoga, das Muskeln und Geist gleichzeitig aufbaut. Diese neue Power, die Energie bündelt, brauche ich nicht für Fantasie, das Schaukeln im Mondlicht oder das Sich-fallen-Lassen. Nein, ich brauche sie für jeden Tag. Power-Yoga ist eine Übung zu Geduld im Alltag. Genau die brauche ich für Projekte, die länger sind als ein Ommmmm.

Wir schaffen das
wo01

Eva GogalaAntreten!

In meinem Fitnessclub bin ich seit einem Jahr besonders beliebt: als förderndes Mitglied. Zahlen, aber nicht hingehen. Schlimm, nach gut zehn Jahren konsequenten Trainings. Schuld ist der KURIER, der in den 19. Bezirk übersiedelt ist und mich dazu zwingt, meine Sporttasche in Öffis quer durch Wien zu transportieren. Wie mühsam. Überhaupt die Öffis. Zwei Mal umsteigen von Wien 7 in den 19. Bezirk, statt wie früher vier Minuten zu Fuß gehen. Die Folgen der Faulheit sind deutlich sichtbar. Da liegt die Idee, den lästigen Weg zur Arbeit mit ein bisschen körperlicher Betätigung zu verbinden, nahe. Die Strecke von daheim ins Büro ist exakt 7,5 Kilometer lang – wenn man die optimale Route auf den Radwegen am Ring und entlang dem Donaukanal nimmt. Macht 15 Kilometer pro Tag. Das ist machbar und wird vermutlich nicht länger dauern als mit Bim und U-Bahn. Was fehlt, ist die Konsequenz. Ein oder zwei Mal pro Woche sind zu wenig, drei Mal – naja. Das Ziel lautet 50 Kilometer, da müsste ich öfter als drei Mal wöchentlich ins Büro radeln. Oder noch eine kleine Radtour in der Freizeit einlegen. Auf geht’s, antreten!

Kommentare