Auch der Tod schreckt nicht ab

Verunglückt: Bourgin starb bei seiner ersten Dakar-Teilnahme. Der Franzose wurde nur 25 Jahre alt.
Die Gesamtzahl der Todesfälle bei der Rallye Dakar stieg auf nunmehr 64.
Florian Plavec

Florian Plavec

Der Gedanke an den Tod wird von den Rallye-Dakar-Teilnehmern verdrängt.

von Florian Plavec

über die Rallye Dakar

Kein anderes Langstreckenrennen strahlt so eine Faszination aus wie die Rallye Dakar. Seit 1978 wird das Rennen ausgetragen, seit 2009 findet es nicht mehr in Afrika statt, sondern in Südamerika. Doch die Dakar bleibt eines der letzten Abenteuer in der modernen Welt, das via moderner TV-Technik in die Wohnzimmer transportiert wird. „Wenn dir dein Leben fad wird, riskiere es“, war das Motto von Thierry Sabine, dem Gründer der Veranstaltung.

Der Franzose riskierte – und verlor sein Leben bei einem Hubschrauberabsturz während der Dakar-Rallye 1986. Er war das insgesamt zwölfte Opfer der von ihm ins Leben gerufenen Veranstaltung.

Wer bei der Dakar an den Start geht, erfüllt sich einen Lebenstraum. Dies gilt ganz besonders für die vielen Privatfahrer, die ihre Ersparnisse und ihren kompletten Jahresurlaub in das Abenteuer investieren. Dass das Unternehmen gefährlich ist, ist den Teilnehmern bewusst, doch der Gedanke an den Tod wird abgeblockt.

Der Motorradfahrer Thomas Bourgin ist das 64. Todesopfer in der Geschichte der Dakar. Der Franzose starb auf der Anfahrt zum Etappenstart im Norden von Chile, als er frontal mit einem Polizeifahrzeug zusammenstieß. Die Hilfskräfte, die zum Unfallort gerufen wurden, konnten nur noch den Tod feststellen. Besonders tragisch: Es war die erste Dakar-Teilnahme des erst 25-Jährigen.

Nach chilenischen Polizeiangaben war Bourgin in einer Rechtskurve auf die linke Fahrbahn geraten und dabei gegen den Polizeiwagen geprallt. Der Unfall habe sich auf der Verbindungsstrecke der Etappe ereignet, auf der die Teilnehmer die Geschwindigkeitsbegrenzungen einhalten müssen, sagte ein Polizeigeneral.

Bereits am Mittwoch hatte sich ein schwerer Unfall mit zwei Toten und mehreren Verletzten ereignet, in den ein Begleitfahrzeug und zwei Taxis involviert waren.

Doch die Show geht weiter. Titelverteidiger Stéphane Peterhansel baute die Führung aus. Der Franzose vom X-raid-Team gewann in seinem Mini die Etappe vom chilenischen Calama ins argentinische Salta und liegt in der Gesamtwertung 3:14 Minuten vor Nasser Al-Attiyah.

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