Na, geht doch!

Die Vergabe öffentlicher Mittel an Radler und die Tatasche, dass das Internet wieder geht, haben Eins gemeinsam: Ein "Das ist gut".
Doris Knecht

Doris Knecht

Ah, das Internet funktioniert wieder. Das macht mich nervös, wenn das Internet einmal zehn Minuten nicht funktioniert: man fühlt sich abgeschnitten von der Welt. Na gut, man hat auch noch ein Handy, trotzdem. Dabei hat man einmal tadellos ohne Internet und Handy überlebt, erstaunlicherweise war das einst möglich. Und das Leben war gut, manche meinen sogar: besser. Unbeschwerter. Ruhiger. Konzentrierter. Ja. Trotzdem bin ich froh, dass das Internet wieder funktioniert. Und ich hoffe auch, dass die Post heute wieder kommt. Das ist derzeit nicht täglich der Fall: Der üblicherweise zuständige, absolut zuverlässige Postler ist wohl auf Urlaub oder krank. Gestern kam sie endlich wieder, die Post, und mit ihr die Wahlkarte für die Bundespräsidentschaftswahl, und ich habe gewählt. Und ich finde es, bei dem Weg, pädagogisch wenig wertvoll, den Wählern das Weißwählen anzutragen, das ist ein bisschen, wie wenn man Kindern beibringt, dass sie etwas, das sie nicht haben können, lieber kaputtmachen sollen. Es wirkt etwas kleinlich. Apropos kleinlich: Auch die Amerikaner entdecken jetzt das Radfahren: US-Verkehrsminister Ray LaHood möchte Radfahrer und Fußgänger bei der Vergabe öffentlicher Mittel künftig den Autofahrern gleichstellen. Große Proteste der Auto-Lobby. Auch in Österreich werden Vorschläge, dem unmotorisierten Straßenverkehr die gleichen Rechte einzuräumen wie dem motorisierten, noch immer mit Kopfschütteln quittiert: Ein Leser schrieb, das sei "eine unglaubliche Entgleisung". Dennoch weisen alle Zeichen darauf hin, dass sich die Fortbewegung im öffentlichen Raum weiter diversifizieren wird. Und, doch, das ist gut.

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