Große Chance für Österreichs Nummer 2

Andreas Haider-Mauer tritt bei den Australian Open fix im Hauptbewerb an.
Andreas Haider-Maurer trainiert derzeit im Team von Günter Bresnik. Eine Option für die Zukunft.
Harald Ottawa

Harald Ottawa

Besser ist es Andreas Haider-Maurer beruflich schon lange nicht ergangen. Mit zwei Challenger-Titeln und einem Semifinale hat er drei Dinge erreicht: 1. Er ist wieder Top 100-Spieler. 2. Er hat heuer schon so viele Punkte erreicht, dass er im Jänner bei den Australian Open im Hauptbewerb steht. 3. Er kann heuer ohne Druck noch weitere Punkte machen.

Und dennoch ist noch viel zu verbessern, ein großer Vorteil ist, dass er es selbst weiß. Die Arbeit mit Günter Bresnik, die vorerst auf einer Probephase basiert, soll Früchte tragen. Noch ist nichts endgültig fixiert, aber geht es nach dem Umfeld des Waldviertlers kann es eine ausgesprochen feine Option für die Zukunft sein. Aus der sich auch eine Win-Win-Situation ergibt. Im Team Bresnik kann Haider-Maurer auch mit Ernests Gulbis und Dominic Thiem trainieren, alle drei würden davon profitieren. Mit Dominic Thiems Vater Wolfgang steht ein weiterer Toptrainer zur Verfügung. Bresnik ist ein harter, aber erfolgreicher Trainer, weiß, wie er Haider-Maurer helfen kann, so wie er es bei vielen schon getan hatte.

Und er hat ihm klargemacht, dass es mit 27 Jahren zwar an der Zeit sei, Beständigkeit in seine Karriere zu bringen (die vielen Trainerwechsel der letzten Jahre waren alles andere als positiv für Entwicklung), allerdings noch lange nicht zu spät. Das Durchschnittsalter der Top 100-Spieler schraubt sich immer mehr in die Höhe, wanderte im vergangenen Jahrzehnt um fast fünf Jahre auf beinahe 29 Jahre – optimistisch formuliert - auf den Groß Gerungser warten die besten Jahre der Karriere.

Verständnisfragen

Zum Daviscup ist zu sagen: Hätte Haider-Maurer in Lettland gespielt, wäre die Situation anders, hätte er zwei Wochen verloren, der Vorstoß in die Top 100 wäre nicht möglich gewesen. Haider-Maurers Entscheidung ist genauso verständlich wie jene von Jürgen Melzer, der in der Slowakei nicht angetreten ist, weil er dadurch sein Protected Ranking verloren hätte und bei fast allen Turnieren danach in die Qualifikation gehen hätte müssen. Und genauso verständlich wie jene von Dominic Thiem, der in seinem ersten Profi-Jahr etwas müde war und danach einen ordentlichen Aufbau für die Turniere im Herbst gebraucht hat.

Im März könnten alle an einem Strang ziehen, wenn das Verständnis des Verbandes für das Fehlen des Duos in Lettland einkehrt. Es wird wohl nach Schweden gehen. Denn der Gegner im Abstiegsspiel Lettland wird aller Voraussicht nach wieder ohne Gulbis spielen. Der ist in derselben Woche in Basel gemeldet.

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