Leiwand ist nur die Idee

Die Jury: Stefanie Werger, Lukas Plöchl und Gerry Friedle. Geballte Schlagfertigkeit war nur auf der linken Seite zu finden. 
Unsere tägliche Begleiterscheinung zum Fernsehabend des Vortages. Diesmal: Die neue Puls 4-Show "Herz von Österreich". Richtig leiwand ist nur die Idee.
Karl Oberascher

Karl Oberascher

Ambros, Danzer und Fendrich kamen ohne Lederhosen aus.

von Karl Oberascher

über die neue Puls 4-Show 'Herz von Österreich'

In Zeiten, in denen sich Après Ski-Hütten in der Wiener Innenstadt allen Ernstes Szenetreff nennen dürfen, ist eine Castingshow für "Musik aus Österreich", wie Puls 4 seine neue Unterhaltungssendung "Herz für Österreich" bewirbt, nicht die abwegigste Idee.

Tracht, Après Ski und Andreas Gabaliers kariertes Taschentuch sind eben "in". Mit Österreichs Konsensmusik Austropop hat das freilich wenig zu tun. Ambros, Danzer und Fendrich kamen und kommen ohne Lederhosen aus. Soviel vorab.

Austropop oder Hüttengaudi?

Was Puls 4 mit "Musik aus Österreich" meinte, musste sich am Freitagabend also erst weisen. Die gute Nachricht: Ein Lied von DJ Ötzi war nicht dabei.

Der saß als Gerry Friedle - behornbrillt und ohne Haube - quasi in Zivil in der Jury. Dazu kamen ein junger Mann namens Lukas Plöchl (Songcontestletzter) und die wundervoll pointierte Stefanie Werger (Wortspiele mit "Stoak wia a Felsn" verkneifen wir uns an dieser Stelle).

Andreas Gabalier, quasi die personifizierte Verhüttung der Musiklandschaft, als (äußerst schmähstader) Kommentator im Backstagebereich (bei Puls 4 heißt das "Radlbergerlounge", wir sind halt im Privat-TV) hätte nicht sein müssen.

Die einzige Vertreterin des Austropop war es dann auch, die die deutlichsten Akzente setzte. "Er is a Steirer – er braucht ned so gschwoin Deitsch singen", gab sie einem jungen Mann namens Noel Jones mit auf den Weg.

Provinziell?

Das machen andere Jurys in anderen Castingshows auch nicht schlechter. Und auch die Kandidaten entsprachen durchaus dem, was man in anderen Formaten auf deutlich größeren Sendern präsentiert bekommt: Die Schrille (Hannah aus Tirol), der Coole (J-Kobe aus Wien) und der Sympathische (Markus Pomikal). Dazu kamen bei Puls 4 eben noch "der Naturbursch" (Johannes Spanner) und der Dirndl-Chor (Para Siempre aus St. Johann).

Wer also Castingshows mag, der wird sich auch bei "Herz von Österreich" unterhalten fühlen.

Vor allem am Studio merkte man aber schnell, dass hier mit einem anderen Budget gearbeitet wird. Das ist die schlechte Nachricht.

Puls 4 verzichtete zwar auf Hüttenromantik. Das bei einer Show wie dieser gefährliche Wort "provinziell" muss einem bei einem derart kleinen Studio und den bescheidenen Bühneneffekten aber dennoch in den Sinn kommen.

FAZIT: Puls 4 tappte nicht in die Hüttengaudi-und-Lederhosen-Falle. "Herz von Österreich" ist eine Castingshow wie andere auch - was freilich nicht viel heißen muss.

INFO: Ab sofort jeden Freitag, 20.15 auf Puls 4. Das Live-Finale findet am 28. Februar statt.

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Die Kandidaten der ersten Show

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