Eckel denkt um die Kanten

Nachdem sich "Willkommen Österreich" in die Niederungen des Tagesgeschehens begeben hat (diesmal: die Golden Globes, ORF-Pannen und Skifliegen am Kulm), greift Klaus Eckel in "Eckel und Kanten" bereits seit 5. November die großen "Themen der Menschheit" auf: Bildung, Nachhaltigkeit, Glaube. Gestern war er beim Thema "Altern" angekommen.

Ein Thema, das die Menschen beschäftigt. Aber wohl niemanden so, wie Klaus Eckel. Der Kabarettist gewinnt auch in seinen Kabarettprogrammen jedem Thema ungeahnte Facetten ab: So fand Eckel es zum Beispiel gescheiter, die Menschen wüssten gar nicht wie alt sie sind. Das erleichtert nicht nur jedes Geburtstagsfest inklusive Torte: "Das jetzige System ist doch pervers: Je weniger Luft man hat, desto mehr Kerzen kriegt man."

Quasi zur Facettenerweiterung lädt sich Eckel jede Woche einen Experten, einen Nachwuchs- und einen arrivierten Kabarettisten ein. Neben Zeitforscher Marc Wittmann und dem jungen Geschwister- / Zwillingsduo RaDeschnig erklärte so Andreas Vitasek zum Beispiel anschaulich, wie schnell im Alter doch die Zeit vergehen kann. "Du schläfst mit 40 ein und wachst mit 57 wieder auf. Nur die Frau ist gleich alt geblieben. Gott sei Dank. Es ist auch eine andere."

FAZIT: Auch wenn der generelle Boom an Comedy-Formaten dafür verantwortlich sein mag, dass mit Klaus Eckel einer der besten österreichischen Kabarettisten seine eigene Sendung bekommen hat, mit Leichtgewichten der Marke "Quatsch Comedy Club" hat das Kabarett-Talk-Format nichts zu tun. "Eckel und Kanten" ist intelligente Unterhaltung, hundert Mal und die Ecke gedacht.

INFO: "Eckel mit Kanten", Dienstag 23.05 Uhr, ORF eins.

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