1. Oktober: Eine Operation, die sich nicht verhindern lassen wird

Die ganze Nacht haben wir damit verbracht auf Whatsapp zu chatten, meine Frau und ich bis wir einschliefen. Ich bin in der Früh aufgewacht, um die Kinder zu baden und anzuziehen um mit Ali zur Schule und Saad zum Kindergarten zu gehen. Mein Bruder und seine Frau sind bei den Kleinen geblieben, Housam und Mohamed. Ali hat heute den Schulausflug zu einem Bauernhof. Wären mein Bruder und seine Frau nicht mit uns im selben Gebäude, wäre die Last sehr schwer.

Danach bin ich zur Zugstation gefahren um zum Spital zu fahren, meine Frau zu sehn. Ich kenne den Weg dorthin nicht. Ich ging ins Büro und zeigte der Mitarbeiterin am Mobiltelefon, wohin ich möchte. Die Mitarbeiterin leistete großartige Arbeit. Sie gab mir einen Zettel mit den Einzelheiten, wann die Züge und Busse fahren, mit den genauen Minuten und Sekunden, wann ich im Spital ankomme. Sogar die Bahnsteignummern.

Zwei Stunden hat es gedauert, bis ich bei meiner Frau ankam. Und es hat € 30,00 pro Person hin und zurück gekostet. Auf dem Weg erzählte mir meine Frau, dass die Laborwerte fertig sind. Sie muss 15 Tage im Spital bleiben wegen einer Operation. Sie lehnte ab und sagte, sie kann nicht 15 Tage von ihrem Mann und ihren Kinder weg sein. Das Spital ist sehr weit und ich kann sie nicht jeden Tag sehen und es kostet viel Geld.

Die Antwort war, sie wird auf eigene Verantwortung gehen. Sie fragte wie gefährlich es ist. Sie sagten, sie kann warten bis sie starke Enge fühlt, dann ist sie gezwungen die OP zu machen. Die Untersuchungen und Laborwerte haben ergeben, dass der Tumor 3 Jahre alt ist und man kann noch ein Jahr warten. Sie hat sich gefreut und gesagt, heute kann ich bei meinen Kindern und meinem Mann schlafen.

Um 13 Uhr bin ich im Spital angekommen. Meine Frau war schon zum nach Hause gehen vorbereitet. Wir sind um 16 Uhr zu Hause angekommen. Die Freude der Kinder mit Ihrer Mutter war sehr groß.

Die junge Dame hat uns schon erwartet, weil wir jeden Mittwoch um 16 Uhr Unterricht haben. Sie sah die Szene und setzte sich zu uns und gab die Stunde meinem Bruder und seiner Frau.

Am nächsten Tag gingen die Kinder nicht in die Schule, weil wir gemeinsam lange auf blieben und nicht früh aufwachen konnten.

Die Caritas Mitarbeiter akzeptierten die Entscheidung meiner Frau die OP nicht zu machen und sagten, wir wussten nicht, dass du 15 Tage bleiben müsstest und so weit weg. Die Caritas gehört zum Bundesland Niederösterreich und deshalb können sie uns nicht nach Wien schicken, da das ein anderes Bundesland ist. Sie versuchen und tun ihr Bestes.

Auch ich habe eine Arzttermin bekommen, wegen meinem Fuß. Ich habe seit 10 Jahren einen Nagel drinnen, der mir sehr weh tut, es wurde durch das viele Gehen auf der Flucht viel schlimmer. Auch unsere Freunde in Österreich suchen jetzt ein nahes Spital für meine Frau.

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