Wenn der Hausstaub Allergien auslöst

Doz. Wantke, Allergiezentrum Floridsdorf
Univ.-doz. Dr. Felix Wantke ist Facharzt für Lungenheilkunde mit Schwerpunkt Allergologie, Leiter des Floridsdorfer Allergie- zentrums (FAZ), www.faz.at

Warum leiden Hausstaubmilben-Allergiker im Herbst besonders?

Wenn die Heizperiode beginnt und die Luftfeuchtigkeit abnimmt, sterben viele Milbentiere und landen im Hausstaub. Die Heizung wirbelt den Staub auf, die Milbenallergene – Eiweißstoffe aus dem Panzer und dem Kot der Spinnentiere – verbinden sich mit der Atemluft und gelangen so auf die Schleimhäute von Augen und Nase und werden eingeatmet.

Wie erkennt man eine solche Allergie?

Da Hausstaubmilben vorzugsweise das Bett bevölkern, werden im Schlaf besonders viele Allergene eingeatmet und die Beschwerden sind in den Morgenstunden am stärksten. Typische Anzeichen sind morgendliches Niesen, eine verstopfte Nase oder Schnupfen, der 10 bis 15 Min. nach dem Aufstehen auftritt und nach mehrmaligen Naseputzen wieder abflaut, trockener Reizhusten sowie pfeifende, rasselnde Atemgeräusche.

Die Symptome der Allergie werden oft mit den Anzeichen einer für die Jahreszeit typischen Erkältung verwechselt und so übergangen. Dauern die Beschwerden mehrere Wochen an, sollte man einen Facharzt für Kinder-, Haut-, Lungen- oder HNO-Krankheiten oder ein Allergie-Ambulatorium aufsuchen.

Warum ist eine frühzeitige Abklärung der Beschwerden so wichtig?

Eine Allergie ist nicht einfach nur lästig. Die Erkrankung kann sich ausbreiten. Die allergische Entzündung wandert dann von Augen und Nase in Richtung Lunge. Die Folge ist Asthma bronchiale, das ein Leben lang massive Beschwerden mit sich bringen kann. Asthma kann zwar kontrolliert, aber nicht mehr ausgeheilt werden. Leider passiert das häufig. Etwa jeder vierte Hausstaubmilben-Allergiker entwickelt Asthma bronchiale.

Wie wird die Allergie behandelt?

In der Therapie gibt es im Wesentlichen drei Behandlungsansätze:

Die Vermeidung des Allergieauslösers durch Sanierung des Wohnraums. Die Maßnahmen wie kühles und vor allem trockenes Wohnraumklima im Schlafzimmer, spezielle milbendichte Bett-Überzüge, Entfernen von Staubfängern etc. müssen konsequent und umfassend durchgeführt werden, damit sie effektiv sind.

Die Linderung der Symptome und die Behandlung der Entzündung durch Medikamente (Antihistaminika und/oder nasale Steroide).

Die Bekämpfung der Krankheitsursache durch die spezifische Immuntherapie. Dabei wird dem Körper über drei Jahre hinweg das Allergen in Form von Injektionen zugeführt. Durch den wiederholten, kontrollierten Kontakt mit dem Allergen verliert der Körper langsam seine Überempfindlichkeit.

Tipps, Infos und Ratgeber: www.allergenvermeidung.org

Dr. Wantke am Tel. (01/526 57 60): Mi., 27. 11., 12.30 bis 13.30 Uhr, Anfragen per eMail: gesundheitscoach@kurier.at

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