Wandern mit Hund? Darauf kommt's an
Hier sind die sechs wichtigsten Tipps für's Wandern mit Hund:
1. Verwenden Sie keine klassische Leine
Die Hundetrainerin warnt vor den Gefahren, die ein klassisches Halsband in sich birgt: „Ein gut sitzendes Brustgeschirr verteilt den Druck der Leine. Nicht nur bei langen Schleppleinen kann man so Verspannungen beim Hund vermeiden. Und falls er ausrutscht und von einem Felsen fällt, stranguliert er sich nicht, sondern ist gut gesichert.“
Richtig sitzendes Brustgeschirr
2. Proviant für den Wauzi
Unterwegs sollte der Hund immer genug zu trinken bekommen. Es gibt preiswerte Plastikflaschen mit integrierter Schale. Um eine gefährliche Magendrehung zu vermeiden, sollte der Hund vor dem Abmarsch nur ein bisschen Futter bekommen und erst wieder nach dem Sport eine Extraportion verschlingen.
Praktisch: Plastikflasche mit integrierter Trinkflasche
3. Achten Sie auf Wasser, Weidevieh und Wild
Die großen Herausforderungen unterwegs sind Wasser, Weidevieh und Wild, heißt es im Tourenbuch „Bergwandern mit dem Hund“ (Verlag Anton Pustet): Um weidende Kühe und Kälber sollte man einen weiten Bogen machen, den Hund unbedingt anleinen. Nur im äußersten Notfall, also bei einer Attacke, muss man die Leine fallen lassen, damit der Wauzi flüchten kann.
Claudia Schanza mit Lucy am Berg
Die meisten Hunde vergessen alles Gelernte, sobald sie Rehe, Hasen oder andere Wildtiere wittern. Am schlimmsten ist es mit jenen Rassen, die einen Jagdtrieb haben.
Hundetrainerin Gabi Stastny erinnert an die Gesetze: „Fast überall müssen die Hunde auch im Wald und auf Wiesen an der Leine geführt werden. Sobald der Hund frei laufen darf, muss er einen Maulkorb tragen.“ Am besten in knalliger Farbe, damit der Jäger auch von Weitem erkennt: Dieser Hund kann kein Wild verletzen, und der Hundehalter ist nah. So hat der Jäger die Chance, Gnade vor Recht walten zu lassen.
4. Nehmen Sie bei der Planung Rücksicht auf den Hund
Vierbeinern geht es nicht anders als Zweibeinern. Kondition muss mühsam aufgebaut werden, auch der Hund sollte Ausdauer und Muskeln im laufenden Training stählen. Hovawart Tessa ist mittlerweile fitter als so mancher Husky, doch bei der Tourenplanung nehme ich Rücksicht auf ihre Gelenke. Hohe Stufen wie zum Beispiel in der Yspertalklamm (NÖ) oder der Wasserlochklamm (Stmk.) sind tabu. Weil sie eher tollpatschig ist, suchen wir gute Wege. Die quirlige Lucy hingegen balanciert trittsicher über schroffe Felsen, Hängebrücken und Baumstämme. Transport im Rucksack
5. Bereiten Sie Ihren Hund ausreichend vor
Hundehalter sollten ihre Schützlinge sehr gut kennen und einschätzen können, bevor sie eine Bergtour mit vielen Höhenmetern in exponiertem Gelände starten. Mit Trainerin Stastny übte Lucy für den Fall der Fälle ihren Transport im Rucksack. Und tatsächlich hat der Hund zwar keine große Freude, kurz eingesperrt zu sein, erkennt aber die Situation und schaut auf Klettersteigpassagen wie am Schneeberg oder dem Südtiroler Santnersteig neugierig heraus.
6. Ihr Hund sollte zumindest einige Kommandos beherrschen
Übrigens sollten auch Hundeschul-Verweigerer ein paar Kommandos beherrschen, bevor es ins Gelände geht. Lucy musste etwa lernen, disziplinziert hinter mir zu gehen, damit sie mich bei steilen Abstiegen nicht aus dem Gleichgewicht bringt. Das hatte schon einmal schmerzhafte Folgen. Für das Frauerl, nicht für den Hund.
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