Syrische Kinder hoffen auf Rettung durch Pokémon Go

Syrische Kinder hoffen auf Rettung durch Pokémon Go
Vom Krieg bedrohte syrische Kinder knüpfen ihre Hoffnung auf Hilfe an Pokémon Go. Was dahinter steckt.

Auf Twitter kursieren derzeit Bilder syrischer Kinder, die vermeintlich mit Bildern von Pokémons auf ihre prekäre Situation aufmerksam machen wollen. Aufgetaucht sind die Fotos auf dem Account des Twitter-Nutzers Teymour Ashkan. "Syrische Kinder halten Pokémon-Fotos, in der Hoffnung darauf, dass sie gefunden und gerettet werden", schrieb er dazu. Bisher wurde der Tweet über 8800 Mal geretweetet, zahlreiche Medien berichten darüber.

Kampagne opositioneller Kräfte

Einem Bericht des Nachrichtensenders NBC zufolge handelt es sich bei den Bildern um eine Kampagne der RFS (Revolution Forces of Syria), um auf die Not syrischer Kinder aufmerksam zu machen. Die Organisation, die laut den Angaben auf der dazugehörigen Website eine Plattform der revolutionären Kräfte, die in Syrien operieren, sein will, hatte die Bilder zunächst auf ihrer Facebookpage veröffentlicht.

Im Gespräch mit NBC bestätigte Mahmod Abo Bakr, Social-Media-Manager der Gruppierung, dass man im Zuge der Aktion den Pokémon-Hype für sich nutzen und instrumentalisieren wolle. Man wolle dadurch ein "Bewusstsein für die Misere syrischer Kinder in betroffenen Kriegsgebieten" schaffen, so der Mitarbeiter. Man kämpfe für die Freiheit und Würde der Menschen und wolle als Netzwerkplattform agieren, die den transparenten Informationsfluss an internationale Medien ermöglicht.

In Syrien herrscht seit dem Jahr 2011 Bürgerkrieg. Dieser hatte sich aus Demonstrationen gegen die syrische Regierung unter Präsident Baschar al-Assad entwickelt. Bislang wurden laut der UNO (Vereinte Nationen) über 280000 Menschen getötet. Über 600000 Syrer leben in belagerten Gebieten.

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