Sexistische Werbung: Grüne fordern gesetzliche Maßnahmen

Berivan Aslan, Grüne im österr. Parlament
Die Grüne Frauensprecherin Berivan Aslan will im Herbst einen entsprechenden Antrag im Parlament einbringen.

Die Kampagne des Wettanbieters Bet-at-Home sorgt weiterhin für Diskussionsstoff. Nach zahlreichen Beschwerden hat der Österreichische Werberat das Unternehmen Mitte Juni zu einem sofortigen Stopp von dieser aufgefordert. Bet-at-Home, ist dieser Forderung, wie bereits im Vorfeld gegenüber dem KURIER angekündigt, nicht nachgekommen.

"Die Erfahrungen mit der sexistischen Werbung eines Wettanbieters während der Fußball-EM haben die Grenzen der Selbstkontrolle durch den Werberat wieder einmal aufgezeigt“, sagt die Frauensprecherin Berivan Aslan in einer Aussendung. "Wenn selbst die Aufforderung zum Stopp einer Kampagne ignoriert wird, helfen nur gesetzliche Maßnahmen", so Aslan.

Uneinsichtig, trotz Abmahnung

Aslan hält die Integration eines "Anti-Sexismus-Beirats" seit dem Jahr 2011 in die Entscheidungen des Österreichischen Werberats für eine positive Entwicklung. Denn die Abmahnung von beanstandeten Sujets führe meistens dazu, dass Unternehmen die Kampagnen stoppen. "Gleichzeitig gibt es immer noch Fälle, bei denen Unternehmen trotz Abmahnung uneinsichtig sind – wie jüngst der Wettanbieter Bet-at-Home.“

Aslan weiter: "Wochenlang wurden wir in Österreich mit diesem sexistischen Sujet belästigt, überlebensgroß an jeder dritten Hauswand. Gegen solche Verstöße brauchen wir eine bessere gesetzliche Handhabe." Sexistische und frauenfeindliche Werbung dürfe keine Chance haben, das müsse auch im Gleichbehandlungsgesetz verankert werden.

"Sinnvoll wäre auch die Klagbarkeit von sexistischer Werbung, die sexualisierte Körper ohne Produktbezug darstellt. Gleichzeitig braucht es für die verurteilten Unternehmen empfindliche Geldstrafen, um sie zum Umdenken zu bewegen", sagt Aslan. Einen entsprechenden Antrag will sie im Herbst im Parlament einbringen.

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