Musik überwindet Grenzen

Geigenproben, Raum 1
140 Kinder und Jugendliche aus acht Ländern singen und musizieren beim Superar-Camp in Wien-Favoriten.

Musik liegt in der Luft – in den Räumen und im Hof der ehemaligen Ankerbrotfabrik in Wien-Favoriten. Hier ist die Musikinitiative Superar – ein Projekt nach dem Muster der in Venezuela vor rund 40 Jahren erfundenen El-Sistema-Bewegung, in der vor allem Kinder und Jugendliche singen und spielen, die vielleicht sonst nie zum Musikmachen gekommen wären - beheimatet. Und die hat in der ersten Sommerferienwoche (Ostösterreichs) Kinder und Jugendliche verwandten und ähnlichen Initiativen aus sieben anderen europäischen Ländern nach Wien eingeladen.

Musik überwindet Grenzen
Hier wird die Europa-Hymne geprobt
140 Kinder und Jugendliche aus Bosnien und Herzegowina, Frankreich, Kroatien, Österreich, Rumänien, der Schweiz, Serbien und Spanien erfüllen mit ihren Gesängen und Klängen aus ihren Geigen und Celli derzeit eines der Gebäude des Kulturgeländes. Da es in den Proberäumen mitunter recht heiß ist und Fenster oder Türen offenstehen, kommen auch Vorbeigehende im Hof in den Genuss der Töne der Kids aus.

Probenbesuch

Der Kinder-KURIER besuchte die singenden und musizierenden Kids an ihrem ersten Probentag. Und da gab’s kaum Dissonanzen. Dabei hatten Kinder und Jugendliche aus dem serbischen Vranje eine rund 20-stündige Busfahrt hinter sich. Nun ja, nicht nur Fahrt. Sie und ihre Kolleg_innen aus Paracin, Jagodina und Belgrad mussten allein an der ungarischen Grenze drei Stunden warten. Die Zeit nutzten sie aber schon zum Üben. Raus aus dem Bus, Geigen ausgepackt und schon ging’s los. Das bewegte eine Tanzgruppe, die wenige Busse weiter in der Warteschlange saßen, ebenfalls ihre Sitze zu verlassen und zu den Klängen der jungen Musiker_innen zu tanzen – „in the middle of no-where“, wie Marijana aus Belgrad dem Kinder-KURIER erzählt.

Interviews

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Cello-Proben
Eine der jüngsten Cellist_innen ist Una. Die 12-Jährige aus Serbien begann damit als sie 8 war. „Meine Mama wollte, dass ich Geige spiele. Das hat mir aber nicht gefallen. Der Sound war nicht mein’s. Gerade am Anfang klingt das sehr quietschend und das wollte ich nicht hören. Als mein Vater mich dann gefragt hab, ob ich Cello probieren will, hab ich’s gemacht. Diese Klänge haben mir so gefallen, dass ich seither mindestens zwei Mal in der Woche in die Musikschule gehe und zu Hausse oft auch nach YouTube-Videos übe.“

Ihr 13-jähriger Kollege Petar spielt ebenfalls seit vier Jahren – aber Geige. Ihn hatte sein Vater gefragt, ob er nicht die Musikschule besuchen wolle. „Ich hab’s probiert, mir hat die Musik sehr gut gefallen, drum hab ich gleich angefangen. Jetzt übe ich so eine dreiviertel bis ganze Stunde jeden Tag. Manchmal ist’s schon ein bisschen hart. Aber dafür kann ich jetzt hier sein, es ist das erste Mal, dass ich bei einem internationalen Camp bin.“

Vor eineinhalb Jahren hat die Wienerin Denise Cello ausprobiert. „Ich hab’s bei anderen gehört und wollte es dann selber, obwohl Geige schon das berühmtere Instrument ist. Aber es war so ein Gefühls-Entscheidung, dass ich dann doch mit Cello angefangen habe.“

Aset hingegen spielt Geige, „seit drei Jahren und es ist echt cool, weil wir gute Lehrerinnen und Lehrer haben. Und drum macht es Spaß, auch wenn schon für die Schule viel zu tun ist und du dann noch jeden Tag üben sollst.“

Reise nach Wien als Anreiz

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Chor-Proben
Aus dem spanischen Valenica kommen Vicente und Héctor. Beide singen im Chor. Beim probenbesuch des Kinder-KURIER stand gerade „Ajde Stameno“, ein altserbisches Liebeslied mit Brautwerbung, auf dem probenplan. Der Erstgenannte erzählt, „ich hab erst vor zwei Monaten begonnen im Chor zu singen und das auch nur, weil ich gehört habe, dass ich dann nach Wien fahren darf zu diesem Camp. Bis dahin hab ich fast nur zu Hause für mich gesungen – aber sehr, sehr gern. Seither muss ich halt regelmäßig üben, dafür mach ich nicht mehr so viele Fehler.“ Wie ihm gefällt auch seinem Kollegen „das gemeinsame Singen in der Gruppe“. Letzterer hat – ob beim Singen oder beim Sprechen – praktisch immer ein verschmitztes Lächeln auf den Lippen.

Besser als Aufräumen ;)

Musik überwindet Grenzen
Fast akrobatische Übungen und Posen auf der Galerie vor dem Konzertsaal
Michelle „macht’s Spaß, weil meine Freundinnen hier sind und ich sonst vielleicht gar nicht wüsste, was ich in dieser Ferienwoche machen kann“. Zoe gibt noch einen zusätzlichen Grund an: „Wenn ich jetzt diese Woche nicht da wäre, müsste ich meiner Mutter zu Hause beim Zusammenräumen helfen!“ Hier spielen selbst ansonsten stattfindende schwesterliche Streitereien praktisch nicht statt, freuen sich Marlise und Phoebe mit Zoe und Michelle.

Noch proben vor allem die Instrumental- und die Chorgruppen extra, bis zum Abschluss-Konzert am Donnerstag Abend wird sich das ändern, mehr als die Hälfte des Programms (siehe unten) werden Chor und Orchester gemeinsam be„streiten“.

Proben-Fotos

Musik überwindet Grenzen

Superar-Musik-Camp Wien, Ankerbrotfabrik
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Superar-Musik-Camp Wien, Ankerbrotfabrik
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Superar-Musik-Camp Wien, Ankerbrotfabrik
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Superar-Musik-Camp Wien, Ankerbrotfabrik
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Superar-Musik-Camp Wien, Ankerbrotfabrik
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Superar-Musik-Camp Wien, Ankerbrotfabrik
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Superar-Musik-Camp Wien, Ankerbrotfabrik
Konzert

Höhepunkt des Camps ist das Abschlusskonzert
Aus dem Programm: Charpentier/ Te Deum; Mendelssohn-Bartoldy/Hebe deine Augen auf; Kappsberger/Sonino, Scherzino; Kodály/ Esti dal; Grieg/Holberg Suite, N.1; Ajde Stameno; Mene majka jednu ima; Magira ; Offenbach/Can Can; Piazzolla/ la muerte del Ángel; Beethoven/ Europa Hymne; Hope; Al shlosha d’varim; You raise me up; Hoya Ho

Donnerstag, 7. Juli 2016, ab 18 Uhr
Anker.Saal
Alte Ankerbrotfabrik, 1100, Absberggasse 27, Objekt 19, 3. Stock
Eintritt frei
www.superar.eu

Proben der Europa-Hymne

Cello-Gruppen

Chor probt das altserbische Liebeslied Ajde Stameno

Geigenproben

Kreative Wartezeit-Überbrückung

aufgenommen von Marijana Milošević-Simić

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