Der jüngste Meister spielt oft überraschend
So spannend übrigens wie noch nie. Beide hatte im Meisterschaftsturnier je vier Partien gewonnen und je eine verloren. Also Gleichstand. Das „Stechen“ vereinbarten sie als ein „best of three“. Und nachdem es nach den ersten beiden dieser Entscheidungsspiele 1:1 stand, war tatsächlich eine dritte und damit sicher finale Partie erforderlich. An den letzten drei Sonntagen des Jahres 2012 wurde gegrübelt, überlegt, strategisch gedacht, wurden Steine eingekreist, Territorien besetzt, so manch überraschende Züge gespielt bis der frühere jüngste Meister gegen den neuen Jung-Champion aufgab. Übrigens einen Tag nachdem er in Bratislava ein internationales Turnier gewonnen hatte. Und nach wie vor – auch von seinem siegreichen Gegner – als der bessere Spieler eingeschätzt wird – auch was die in Dan gemessene Spielstärke betrifft..
Gegen Stärkere besser
Schayan Hamrah spielt seit rund dreieinhalb Jahren GO. „Entdeckt hab ich's zum ersten Mal vor ein paar Jahren im Fernsehen.“ Viele andere junge Spieler_innen stießen übrigens auch speziell über eine japanische TV-Serie zu diesem Strategiespiel. Weshalb er sich gegen stärkere Spieler leichter und gegen Schwächere schwerer tue, erklärt Hamrah so: „eigentlich bin ich ein bissl faul und rechne nicht so viel wie andere Spieler (vorausberechnen möglicher Zugfolgen), sondern spiel mehr nach meinem Gefühl. Oft ist das für Gegner dann überraschend. Bei schwächeren Gegner werd ich dann oft aber nachlässig.“
Ganz so faul wie er von sich sagt, ist er natürlich nicht, viele Spiele und auch so manche Übungsstunde brachten ihn bald ins heimische Spitzenfeld. „Und das war schon ein gutes Gefühl, davon wollte ich mehr!“, gesteht er um auch anzufügen, „natürlich bin ich noch sehr steigerungsfähig, aber ich weiß nicht, ob ich ewig dabei bleiben, meine ganze Freizeit darauf konzentrieren will. Bei uns kann man mit GO ja auch kein Geld verdienen im Gegensatz zu Japan oder Korea.“
International erfolgreich
Nächster internationaler Auftritt des neuen Meisters ist am 7. März bei der Jugend-GO-Europameisterschaft in der ungarischen Hauptstadt Budapest.
In Wien sind beispielsweise Anfänger_innen jeden Mittwoch ab 17 Uhr gern im GO7 (einem Klublokal in der Mariahilfer Straße 82 (1070) gesehen, ganz besonders am 6.Februar. Nach einer kurzen Einführung und Lehrpartien gegen unsere starken jungen Go-Spieler gibt's dann noch ein kleines Turnier auf dem 9x9-Brett - dabei sind kleine Preise zu gewinnen.
www.goverband.at
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