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Mutter erklärt Mobbing mit Zahnpasta-Analogie

Mutter erklärt Mobbing mit Zahnpasta-Analogie
Vor dem Schulbeginn wollte Amy Beth Gardner ihrer Tochter mit einem Experiment eine wichtige Botschaft vermitteln.

Am Abend, bevor ihre Tochter Breonna ihren ersten Schultag an der Mittelschule im US-Bundesstaat Tennessee hatte, wurde sie von ihrer Mutter Amy Beth Gardner gebeten, den Inhalt einer Tube Zahnpasta auf einen Teller zu quetschen. Danach sollte sie den Inhalt wieder zurück in die Tube befördern. Das Mädchen sagte daraufhin, dass das so nicht möglich sei und die Tube nie wieder so aussehen würde wie zuvor. Das alles berichtet Gardner in einem Facebook-Posting, das sich mittlerweile viral verbreitet hat:

"Du wirst bald merken, wie viel Gewicht deine Worte haben"

"Du wirst dich dein Leben lang an diesen Teller mit Zahnpasta erinnern. Deine Worte haben die Macht über Leben und Tod. Du gehst jetzt auf die Mittelschule und wirst bald merken, wie viel Gewicht deine Worte haben. Du wirst die Chance haben, andere mit deinen Worten zu verletzen, zu kränken, zu erniedrigen und zu beleidigen. Du wirst aber auch die Chance haben, deine Worte dafür zu nutzen, andere zu heilen, zu ermutigen, zu inspirieren und zu lieben.

Du wirst gelegentlich die falsche Entscheidung treffen. Ich kann mich an drei Situationen in der vergangenen Woche erinnern, in denen ich meine Worte unbedacht verwendet habe und dadurch Schaden angerichtet habe. Wie bei dieser Zahnpasta kannst du deine Worte nicht mehr zurücknehmen, wenn sie einmal deinen Mund verlassen haben.

Benutze darum deine Worte mit Vorsicht, Breonna. Wenn andere ihre Worte falsch verwenden, schütze deine eigenen. Triff jeden Tag die Entscheidung, lebensbejahende Wörter zu benutzen. Entscheide dich heute Abend, dass du eine Lebensspenderin in der Mittelschule sein wirst. Werde für deine Freundlichkeit und dein Mitgefühl bekannt. Verwende dein Leben, um anderen Leben zu geben, in einer Welt, die das dringend braucht. Du wirst es niemals bereuen, dich für Güte entschieden zu haben."

Amy Beth Gardner und ihre beiden Töchter:

Weit verbreitetes Phänomen

Mit dem Experiment und ihren Worten hat Amy Beth Gardner ihrer Tochter eine wichtige Lektion für ihr Leben mitgegeben. Tatsächlich ist Mobbing eines der dringlichsten Probleme an Schulen. Das geht sogar so weit, dass Kinder und Jugendliche deswegen Suizid begehen.

Eine Schülerbefragung von "147 Rat auf Draht" zeigte, dass auch in Österreich 46 Prozent der Befragten (9 – 20 Jahre) schon einmal von Mobbing in der Schule betroffen waren (der KURIER berichtete). Jeder Dritte gab an, Opfer von Cybermobbing geworden zu sein, also im Internet beleidigt, bedroht oder belästigt wurde. Die OECD veröffentlichte im Frühjahr 2015 Zahlen, denen nach Österreich beim "Bullying" (Mobbing in der Schule) sogar den ersten Platz einnimmt.

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